Wracktauchen: der Reiz versunkener Schiffe

Bewachsens Schiffswrack mit Taucher

Jeder Tauchgang ist anders und auf seine Art und Weise aufregend. Man weiß nie genau, welche Fische oder Meerestiere einem vor die Maske schwimmen, was sich hinter einer Wasserpflanze versteckt und wie gut die Sicht tatsächlich ist. Noch spannender wird es, wenn es hinab in die Tiefe zu einem alten Schiffswrack geht. Schon allein die Fragen, wie es dazu kam, dass das Wasserfahrzeugt gekentert und gesunken ist, und wie viele Menschen wohl damals an Bord gewesen waren, wecken die Abenteuerlust. Wracktauchen ist aber auch mit einigen Risiken verbunden, deshalb sollte man sich zum einen im Vorfeld sehr gut informieren und zum anderen einige Vorkehrungen treffen. Für Anfänger gilt: Immer in einer begleiteten Gruppe auf Expedition gehen! Noch besser: Mache im Vorfeld einen Spezialkurs „Wreck Diving“ – Wracktauchen. Die Top-Dive Tauchschule in Deiner Nähe hilft Dir sicher mit einem passenden Angebot.

Bestens vorbereitet

Wo gibt es überhaupt Schiffwracks, die betaucht werden können? Bei der Suche nach einem geeigneten Spot hilft natürlich das Internet weiter. Eine gute Anlaufstelle sind außerdem Tauchschulen und Tauchreiseveranstalter. Im Vorfeld solltest du klären, in welcher Tiefe sich das Wrack befindet und ob das Tauchrevier einfach so zugänglich ist. Hol dir Informationen über die Unterwasserwelt und das Strömungsverhalten ein, damit du dich bestmöglich auf den Tauchgang vorbereiten kannst. Beim Wracktauchen wird übrigens zwischen Tauchen ohne Zugang zum Innenraum, mit limitierter und mit voller Penetration unterschieden.

Sicherheit geht vor!

Je tiefer die Schiffsüberreste liegen, desto kälter und dunkler wird es in der Regel. Wenn du bis dato nur in der Karibik getaucht bist, solltest du dir dessen bewusst sein und vielleicht erst einmal in einem Baggersee austesten, ob die niedrigeren Temperaturen und die Dunkelheit überhaupt für dich machbar sind. Ins Gepäck gehören beim Wracktauchen neben einem ausreichend großen Luftvorrat eine Sicherungsleine, ein Helm, eine Lampe, ein Messer und ein Scheinwerfer sowie eine Pfeife oder ein Leuchtstab, um im Notfall auf sich aufmerksam machen zu können.

Mögliche Gefahren

Abgesehen von den Risiken, die das Tauchen generell mit sich bringt, birgt das Wracktauchen noch einige zusätzliche Gefahren. Vorsicht ist beispielsweise bei langen Gängen und verwinkelten Räumen geboten, denn wer die Orientierung verliert, gerät schnell in Panik. Niedrige Decken können ebenfalls Angst auslösen. Beachte darüber hinaus, dass ein Wrack schon viele Jahre auf dem Meeresboden liegt. Es ist nicht auszuschließen, dass sich schwere oder spitze Teile auf einmal lösen und herunterfallen und die Tauchausrüstung beschädigen. Zudem stellen dicke Schichten Sand und Schlick eine Rutschgefahr dar, wirbeln durch Bewegungen auf und beeinträchtigen nicht selten die Sicht. Was auch immer passiert: Regel Nummer Eins lautet Ruhe bewahren!

Rückzugsort für viele Lebewesen

Ob ehemals für das Militär, privat oder im öffentlichen Einsatz – viele Wracks werden heute von zahlreichen Fischen und Meerestieren bewohnt. Sie sind neben den Überbleibseln der Schiffe die eigentliche Attraktion, lockt der künstlich geschaffene Lebensraum doch gerne mal besondere Arten an. Dass dir auf einmal eine Muräne vor das Gesicht schwimmt oder du durch deine Anwesenheit einen Schwarm Fische aufschreckst, ist also keinesfalls ausgeschlossen. Bewege dich deshalb immer langsam und behutsam, denn es handelt sich hier nicht um dein Zuhause. Du bist im Schiffswrack lediglich ein Besucher und solltest dich entsprechend verhalten.

Achtung: Nimm nichts aus dem Wrack mit an die Wasseroberfläche. Das ist gefährlich, verboten und wird mit hohen Strafen geahndet. Gegen ein Foto als Andenken spricht sicher nichts, aber alle Teile des Schiffswracks bleiben unten!