Tauchen in Höhlensystemen – Eine spannende Einführung in die Basics

Du bist auf der Suche nach einer echten Herausforderung beim Tauchen? Du möchtest geheimnisvolle Orte abseits der großen Touristenströme erkunden und Dinge sehen, die vielleicht noch kein Mensch bisher mit seinen Augen gesehen hat? Dann ist das Tauchen in Höhlensystemen genau das richtige für dich. Aber Achtung: Höhlentauchen ist nichts für Anfänger. Wir geben dir einen spannenden Einblick in das Tauchen in Höhlen.

Was ist Höhlentauchen und was zeichnet es aus?

Beim Höhlentauchen handelt es sich um eine spezielle Disziplin des Tauchsports. Hier bewegst du dich nicht in der Tiefe des Ozeans oder in einem See, sondern in mit Wasser gefüllten Höhlensystemen. Solche betauchbaren Höhlensysteme liegen meist unter Meeresspiegel oder dem sogenannten Karstwasserspiegel. Aber auch das Tauchen in gefluteten Bergwerken oder anderen unterirdischen Bauwerken wie Bunkeranlagen zählt streng genommen zum Höhlentauchen.

Das Höhlentauchen ist im Vergleich zum Tauchen im offenen mit einigen Besonderheiten verbunden. Allem voran stehen hier hohe Anforderungen an den Taucher, der speziell für das Höhlentauchen ausgebildet sein muss. Immerhin birgt das Tauchen in Höhlensystemen deutlich höhere Risiken.

Bedingt sind diese durch die Dunkelheit, die hohen Anforderungen an den Orientierungssinn, das Vordringen in häufig unbekannte Räume und die sehr limitierten Möglichkeiten, einen Tauchgang im Notfall abzubrechen. Einfach schnell zur Oberfläche aufsteigen ist in einem Höhlensystem kaum möglich. Selbst in Hohlräumen ist nicht sicher, dass eine sauerstoffreiche Atmosphäre sicheres und suffizientes Atmen ermöglicht.

Höhle ist nicht gleich Höhle

Auch beim Höhlentauchen beginnst du nicht gleich mit einem Tauchgang in ein unbekanntes und stockfinsteres Höhlensystem unbekannter Tiefe. Dementsprechend Teilen sich Höhlen für Taucher in verschiedene Zonen auf, sodass auch Anfänger Erfahrung sammeln und sich Schritt für Schritt vortasten können.

  • Zone 1 – Cavern: Höhlen, bei denen der Einstieg mit Wasser gefüllt ist und natürliches Licht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Sie eigenen sich ideal für den Einstieg.
  • Zone 2 – Cave: Bis zu 30 Meter tiefe Höhlensystem, ohne natürliches Tageslicht, die über lediglich wenige Engstellen verfügen. Hier solltest du bereits etwas Höhlentaucherfahrung mitbringen.
  • Zone 3 – Full Cave: Komplexe und teilweise unerforschte Höhlensysteme mit bis zu mehreren Kilometern Tiefe. Hier ist häufig der Aufenthalt mit Zwischenstopps über mehrere Tage möglich. Solche Systeme sind nur für erfahrene Taucher geeignet.

Ausbildung zum Höhlentaucher

Wenn du in Höhlensystemen tauchen möchtest, benötigst du drei Dinge: Erstens eine gehörige Portion Mut und Entdeckerdrang, zweitens die passende Tauchausrüstung und drittens eine Ausbildung zum Höhlentaucher. Grundsätzlich bieten die verschiedenen Tauchverbände verschiedene Ausbildungen an, die sich an die drei Höhlentauchzonen anlehnen.

Hinzu kommen spezielle Ausbildungen für Höhlentauchguides und Höhlentauchlehrer. Es liegt auf der Hand: Ohne entsprechende Tauchqualifikation hast du in einer Zone 1, 2 oder 3 Höhle nichts verloren. Solcher Leichtsinn kann (wie überall beim Tauchen) tödlich enden! Suche dir also in jedem Fall eine passende Tauchschule, bevor du in dein Abenteuer aufbrichst.

Besondere Ausrüstung beim Höhlentauchen

Auch bei der Ausrüstung fordert die Umgebung einige Besonderheiten. Schließlich tauchst du in absoluter Dunkelheit durch enge Gänge, ohne dass du innerhalb kürzester Zeit bei Problemen zur Oberfläche zurückkehren kannst. Die größten ausrüstungstechnischen Unterschiede betreffen die folgenden Punkte:

  • Atemluftvorrat: Anders als beim Sporttauchen nimmst du beim Tauchen in Höhlen mehrere Atemluftflaschen mit. Häufig werden sogar weitere Reserveflaschen mitgeführt. Dies bedingt beim Tauchen auch spezielle Jackets samt Equipment.
  • Kopfschutz: Auch ein Helm gehört beim Tauchen in Höhlen als Kopfschutz zu den absoluten Basics.
  • Licht: Wo kein Tageslicht zu finden ist, sorgt künstliches Licht für ausreichende Orientierung und faszinierende Anblicke. Jeder Taucher führt hier mindestens zwei, besser drei Tauchlampen mit, da der Ausfall einer Lampe mitten im Höhlensystem drastische Folgen haben kann.
  • Tauchanzug: Tauchanzüge für das Tauchen in Höhlen sind besonders strapazierfähig und an neuralgischen Punkten wie Gelenken oftmals verstärkt und zudem besonders dick. Somit schützen sie dich vor Verletzungen an scharfkantigen Felsvorsprüngen und vor eindringender Kälte bei langen Tauchgängen.
  • Sicherheitsleinen und Orientierungshilfen: Orientierung ist beim Tauchen in Höhlen alles. Neben Licht sind dafür vor allem Leinen verantwortlich. Neben der sogenannten „Safety Reel“ führt jeder Taucher eine „Primary Reel“ mit. Diese ist zwischen 80 und 100 Meter lang und stellt jederzeit eine direkte Verbindung zum Ausstieg bzw. zur Wasseroberfläche sicher. Hinzu kommen Orientierungsmarker sowie eine „Jump Reel“ als direkte Verbindungsleine zum Tauchbuddy.

Dies war natürlich nur ein kurzer Abriss über das Thema Höhlentauchen. Wenn du Interesse am Thema Höhlentauchen hast, bleib dran! In Zukunft findest du bei uns weitere spannende Artikel, die sich mit dem Tauchen in Höhlensystemen beschäftigen.