Wann sollte man nicht tauchen?

Top Dive Magazin Wann sollte man nicht Tauchen

Jeder Tauchgang ist ein ganz besonderes, individuelles Erlebnis, das einem viel Freude und großen Spaß bringt – solange es keine Komplikationen gibt. Wie bei jedem Sport kann man nie zu hundert Prozent sicher gehen, dass keine Unfälle passieren. Egal wie gut man sich vorbereitet und aufpasst. Allerdings ist es gerade beim Tauchen extrem wichtig für seine eigene Gesundheit vorher sicherzugehen, dass man in der richtigen physischen und auch psychischen Verfassung ist, einen Tauchgang zu unternehmen.

 

Tauchtauglichkeitsuntersuchung

In Deutschland ist es gesetzlich nicht vorgeschrieben, sich vor dem ersten Tauchgang ärztlich auf die Tauchtauglichkeit untersuchen zu lassen, aber es wird von Tauchverbänden dringend empfohlen und die meisten Tauchschulen setzen ein ärztliches Attest voraus. Um eine professionelle Tauchtauglichkeitsuntersuchung zu erhalten, sollte man im Idealfall einen erfahrenen Tauchmediziner aufsuchen, der auch selbst Taucherfahrung besitzt.

 

Grundvoraussetzungen für den Tauchgang

Zunächst sollte klar sein, dass man sehr gute Schwimmfähigkeiten besitzen sollte, um einen Tauchgang zu starten.

Auch wenn es scheint, dass man im Wasser schwerelos dahinschwebt, ist Tauchen für den Körper um einiges anstrengender, als man meint. Zudem können starke Strömungen auftreten, gegen die man ankämpfen muss, um nicht abzutreiben. Unter Umständen kann man außerdem in die Situation geraten, in der man einen anderen Taucher an die Oberfläche und dann noch zum Boot oder ans Ufer ziehen muss. Um für solche Situationen gewappnet zu sein, sollte man für einen sicheren Tauchgang eine gute Kondition besitzen und diese regelmäßig trainieren.

Physische Erkrankungen, die den Tauchsport ausschließen

Mit manchen der hier genannten körperlichen Erkrankungen kann man unter Beachtung gewisser Vorsichtsmaßnahmen in Absprache mit seinem Tauchmediziner gegebenenfalls Tauchen, sollte aber bedenken, dass ein Risiko vorhanden ist.

Leidet man unter folgenden Erkrankungen, sollte man Tauchen als Hobby besser sein lassen:

  • Lungenerkrankungen mit Einschränkung der Lungenfunktion
  • Schweres Asthma
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie starke Herzrhythmusstörungen oder Herzfehler
  • Epilepsie
  • Chronische Krampfanfälle
  • Chronische Erkrankungen der Ohren und Nebenhohlen wie Entzündungen oder Trommelfelldefekte

Hört sich vielleicht erstmal unwahrscheinlich an, aber vor dem Tauchen sollte man sich überlegen, einmal den Zahnarzt zu besuchen. Hat man nämlich Löcher oder undichte Füllungen im Zahn, sollte man diese zuerst füllen lassen. Unternimmt man einen Tauchgang mit einem Loch oder einer undichten Füllung im Zahn, kann komprimierte Luft in den Zahn eindringen, die beim Auftauchen nicht entweichen kann und dadurch sehr starke Zahnschmerzen verursacht.

 

Auf keinen Fall tauchen bei Schwangerschaft!

Untersuchungen zufolge bringen Mütter, die während der Schwangerschaft Tauchen waren, häufiger Neugeborenen mit Untergewicht oder sogar mit Missbildungen auf die Welt. Ein Zusammenhang mit dem Tauchen ist daher sehr wahrscheinlich. Zudem birgt jeder Tauchgang während der Schwangerschaft – von der Empfängnis bis zur Geburt des Kindes – immer nicht nur ein Risiko für die Mutter, sondern auch für das Ungeborene. Daher ist vom Tauchen während der Schwangerschaft zwingend abzuraten.

 

Psychische Einschränkungen, mit denen man nicht Tauchen sollte

Wer taucht, sollte sich in einer guten psychischen Verfassung befinden. Leidet jemand zum Beispiel unter Klaustrophobie, wird er in bestimmten Situationen wie beim Wracktauchen oder beim Tauchen in Höhlen schnell in Not geraten. Auch bei Höhenangst ist vom Tauchen abzuraten, da es beispielsweise vorkommen kann, dass sich am Ende eines Riffs ein Abgrund auftut und den Taucher, der die Höhe fürchtet, in Panik gerät. Leidet man außerdem regelmäßig unter Panikattacken, sollte man sich nach einem Hobby umschauen, das in diesen Situationen weniger gefährlich werden kann.

 

Von einem Tauchgang ohne Tauchausbildung ist dringend abzuraten

Eine fundierte Tauchausbildung sollte den Grundstein für sein neues Hobby legen. Hier werden einem der richtige Umgang bzw. die richtigen Verhaltensweisen unter Wasser vermittelt, die in Gefahrensituationen lebenswichtig sein können. So schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Tauchpartner. Sicherheit sollte einem immer am Herz liegen und in jeder Situation vor gehen!

 

Regelmäßige Untersuchungen für einen sicheren Tauchgang

Natürlich reicht es nicht, sich nur einmal vor dem ersten Tauchgang medizinisch untersuchen und beraten zu lassen. Es werden regelmäßige Untersuchungen für die Tauchtauglichkeit empfohlen. Nach den Anforderungen nahezu aller Tauchausbildungsorganisationen sollte man sich zwischen dem 18. und dem 39. Lebensjahr alle zwei Jahre und ab dem 40. Lebensjahr jährlich untersuchen lassen. Besteht allerdings bereits eine Vorerkrankung oder wird bei einer Untersuchung eine neue Erkrankung festgestellt, können die empfohlenen Abstände zwischen den Untersuchungen natürlich auch kürzer sein.

Hier findet Ihr eine Liste der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM e.V.) mit auf Tauchmedizin spezialisierten Ärzten.

Oder fragt Euren Top Dive Fachhändler. Er kann Euch Tauchmediziner in Eurer Umgebung nennen.