Verhaltenstipps bei Begegnungen mit den verschiedensten Unterwassertieren

Neben dem Erforschen von unbekannten Orten ist die Begegnung mit faszinierenden Unterwasserwesen für viele Wassersportler das Salz in der Suppe des Tauchens. Damit diese Begegnungen im positiven unvergesslich werden, sind allerdings einige Dinge zu beachten. Wir haben einige der wichtigsten Verhaltensregeln für tierische Begegnungen zusammengetragen.

Wir sind beim Tauchen nur Gäste

Ganz gleich, ob im Mittelmeer, an den Riffen Südostasiens, in der Karibik, der Südsee oder im heimischen Badesee. Wer sich mit Flossen und Pressluftatmer unter die Wasseroberfläche begibt, ist Gast in einer fremden Welt.

Und als guter Gast solltest du beim Tauchen einige Spielregeln einzuhalten, wenn du die kleinen und großen Gastgeber nicht gegen dich aufbringen und dich dabei womöglich sogar in Gefahr bringen möchtest. Ganz nebenbei sind Unterwassertiere deutlich störanfälliger und empfindlicher als du vielleicht denkst. Dementsprechend gelten beim Tauchen bei tierischen Begegnungen einige universelle Regeln:

  • Informieren: Vorbereitung ist beim Tauchen unabhängig vom Tauchrevier das A und O. Immerhin solltest du wissen, mit welchen Tieren du an deinem Tauchspot rechnen kannst und solltest. Nur wer weiß, was ihn erwartet, kann sich anpassen und sich spezielle Verhaltensweisen aneignen.
  • Anfassen ist tabu: Auch wenn es verlockend ist, gemütliche Tiere wie Seekühe, Delphine, Wale, Schildkröten und Co. beim Tauchen zu streicheln, solltest du dies unbedingt unterlassen. Das gebührt allein der Respekt.
  • Abstand halten: Bei Tierbegegnungen unter Wasser gilt unabhängig von der Spezies das Motto „Abstand halten“. Dieser Abstand verhindert, dass die Tiere sich bedroht fühlen und flüchten oder dich sogar als Bedrohung wahrnehmen und angreifen.

Verhalten bei Begegnungen mit Haien

Die Begegnung mit einem Hai ist die Mutter aller Tierbegegnungen beim Tauchen. Gerade bei einem Aufeinandertreffen mit Haien sind besondere Verhaltensweisen gefragt. Und das völlig unabhängig davon, ob die Begegnung gewollte oder ungewollt ist. Mit den folgenden Empfehlungen von Haiexperten wappnest du dich. Das Zauberwort lautet FACE, GUIDE, PUSH, MOVE, GILLS:

  1. FACE: Nimm Blickkontakt mit dem Hai auf, stoppe beim Tauchen deine Vorwärtsbewegung und nimm im Wasser eine vertikale Position ein.
  1. GUIDE: Es kann sein, dass sich dir ein Hai beim Tauchen bis auf Armlänge nähert. In diesem Fall berührst du das Tier vorsichtig mit ruhigen und langsamen Bewegungen an der Schnauze und leitest es so von dir ab.
  1. PUSH: Befindet sich ein Hai beim Tauchen frontal auf Kollisionskurs mit dir, kannst du ihn an dir vorbeidrücken. Achte aber unbedingt darauf, das Tier möglichst weit entfernt von seinen Augen zu berühren.
  1. MOVE: Du kannst eine Haibegegnung von dir aus Beenden, wenn du frontal auf das Tier zu schwimmst. Achte aber auch hier auf langsame und ruhige Bewegungen.
  1. GILLS: Handelt es sich um ein energisches Tier, dass den Kontakt trotz deiner Signale nicht abbricht, berühre seine Kiemen oder drücke Wasser hinein. Er wird das Signal verstehen.

Tipps bei Begegnungen mit anderen Tieren

Der Hai ist beim Tauchen sicherlich das Tier, dem du in puncto Verhaltenskodex die größte Aufmerksamkeit widmen solltest. Dennoch gibt es auch bei einigen anderen Meeres und Seebewohnern von der Seeschlange bis zum Stachelrochen einige Besonderheiten, die du beim Tauchen kennen solltest:

  • Stachelrochen: Stachelrochen und ihre Brutplätze sind beim Tauchen beliebte Spots. Auch wenn die Tiere grundsätzlich nicht angriffslustig sind, solltest du von Stachelrochen unbedingt einen ausreichenden Sicherheitsabstand von mehreren Metern einhalten. Trifft dich der Giftstachel in einer Verteidigungsreaktion doch einmal, ist dies sehr schmerzhaft.
  • Schlangen genießen bei Menschen an Land häufig keine große Beliebtheit. Auch beim Tauchen bricht so manchem bei einer Begegnung mit Seeschlangen der kalte Schweiß aus. Wichtig ist es, vor alle Ruhe zu bewahren, auch wenn das Tier scheinbar einen Verfolgungsversuch startet. Verhaltensforscher fanden heraus, das Seeschlangen insbesondere in der Paarungszeit sehr interessiert sind und sich Tauchern beim Tauchen gerne in einer Art falsch verstandenem Paarungstanz an die Flossen heften. Im Rahmen einer solchen Aktion kann es auch sein, dass eine Schlange dich mit ihrer Zunge „beschnuppert“ und anschließend lautlos verschwindet.

Fazit: Korrektes Begegnungsverhalten beim Tauchen ist einfach

Wie du siehst, lässt sich vieles beim Tauchen bereits mit Respekt und Abstand regeln. Verfolge also niemals Tiere oder treibe sie in die Enge. Dann werden tierische Begegnungen beim Tauchen zum unvergesslichen Erlebnis. Nur wenige Meeresbewohner wie Haie erfordern einen besonderen Verhaltenskodex. Aber Achtung: Selbst dieser stellt beim Tauchen keine 100-prozentige Sicherheit dar, denn es handelt sich immer noch um Wildtiere, die unberechenbar reagieren.