Tauchen ist nicht nur für Erwachsene ein spannendes und abwechslungsreiches Hobby. Auch Kinder und Jugendliche haben Freude daran, unter Wasser auf Entdeckungstour zu gehen und die Meeresbewohner zu beobachten. Was ihr alles beachten solltet, wenn ihr mit der ganzen Familie auf Tauchreise gehen möchtet, verrät euch der folgende Artikel.
Tauchen mit Kindern: Diese Gründe sprechen dafür!
Mit der gesamten Familie auf Tauchkurs zu gehen, stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und schafft wertvolle Erinnerungen. Ganz nebenbei hat Tauchen für Kinder auch einen pädagogischen Mehrwert: Sie lernen die Umwelt aus einer völlig neuen Perspektive kennen und erhalten die Möglichkeit, Verantwortungsbewusstsein für die Natur zu entwickeln. Haben eure Kinder Spaß am Tauchen, fällt auch die Wahl zukünftiger Urlaubsziele leichter. Nicht zuletzt müsst ihr während eurer Tauchzeiten keine Kinderbetreuung organisieren, weil ihr eure Sprösslinge ganz einfach mitnehmen und an eurem Hobby teilhaben könnt.
Welche Altersbeschränkungen sind zu beachten?
Ab welchem Alter Tauchen als Hobby infrage kommt, lässt sich pauschal nicht beantworten, denn es kommt immer auf den individuellen Entwicklungsstand des Kindes an. Professionelle Tauchschulen bieten Kurse frühestens ab 8 an, und dann ausschließlich im Pool oder im flachen Wasser (maximal drei bis vier Meter). Tauchgänge in größeren Tiefen sollten erst ab 12 Jahren stattfinden. Denn: Bei jüngeren Kindern sind die Lungenbläschen noch nicht vollständig ausgereift. Gleiches gilt für die Ohren, was zu Problemen beim Druckausgleich führen kann.
Ob euer Kind bereits beim Kindertauchen mitmachen darf, sollte immer ein Arzt entscheiden. Seriöse Tauchschulen verlangen daher eine tauchmedizinische Bescheinigung, die bestätigt, dass das Kind körperlich ausreichend entwickelt ist. Darüber hinaus spielt auch der kognitive Entwicklungsstand eine Rolle – schließlich muss das Kind in der Lage sein, sich zu konzentrieren und den Anweisungen der Erwachsenen zu folgen.
Tauchen mit Kindern: Was spricht dagegen?
In einigen Fällen solltet ihr auf Tauchausflüge mit Kindern besser verzichten, beispielsweise bei bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen:
- Asthma
- Epilepsie
- ADHS
- Autismus-Spektrum-Störungen
Ist das Kind grundsätzlich alt genug, um das Tauchen zu erlernen, solltet ihr auch die Tagesform im Blick haben: Bereits leichtes Unwohlsein oder Infekte sind Gründe, um den geplanten Tauchgang auf einen anderen Tag zu verschieben – und das gilt nicht nur für die kleinen, sondern auch für die großen Tauchfans.
Sicherheit geht vor
Wenn ihr mit euren Kindern tauchen geht, hat Sicherheit oberste Priorität. Die wichtigsten Tipps hier im Überblick:
- Kinder kühlen schneller aus. Ein gut sitzender Taucheranzug mit Kopfhaube ist daher unverzichtbar. Des Weiteren sollten die Tauchgänge kürzer sein als bei Erwachsenen und nicht in Kaltwasser stattfinden.
- Vorsicht bei Wackelzähnen und herausnehmbaren Zahnspangen: Diese können beim Tauchgang herausfallen und verschluckt werden.
- Entscheidet euch für eine zertifizierte Tauchschule, deren Mitarbeiter im Umgang mit Kindern geschult sind. Auch kindgerechtes Equipment (kleinere Druckluftflaschen, weichere Flossen, passgenaue Masken etc.) sollten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Achtet außerdem auf eine kleine Gruppengröße: Jeder Lehrer sollte für maximal zwei bis drei Kinder verantwortlich sein.
Wenn ihr erst einmal austesten möchtet, ob eure Kinder Interesse und Freude am Tauchen haben, empfehlen wir euch, zunächst Tauchkurse in eurer Nähe zu besuchen und erst dann die nächste Tauchreise zu planen.
Tolle Alternative zum Tauchen: Schnorcheln
Sind eure Kinder zu jung zum Tauchen oder beherrschen sie noch nicht die erforderlichen Schwimmtechniken, ist Schnorcheln eine tolle Alternative. Hier gibt es keine Altersbeschränkung – die einzige Voraussetzung ist, dass das Kind sich gerne und sicher im Wasser bewegt und alt genug ist, um die wesentlichen Grundlagen zu verstehen.