Unseren Ägyptenurlaub hatten wir bereits im Mai 2019 für August 2020 gebucht. Aus hinlänglich bekannten Umständen und unserer Terminplanung wurde es dann September 2021.
Im Unterschied zu unseren vielen vorherigen Hinreisen nach Hurghada mussten wir 10 Stunden vom Betreten des Flughafens in Hannover bis zur Ankunft im Resort in der Soma Bay eine FFP 2 Maske tragen. Nach 5 Stunden haben wir eine neue Maske genommen. Jetzt wissen wir, wie sich medizinisches Personal fühlt. Fast überall konnte ausreichend Abstand zu den Mitreisenden gehalten werden. Nur im Flugzeug waren nahezu alle Plätze belegt und damit kein Abstand einzuhalten.
Erstmals haben wir bereits in Deutschland ein eVisum für die Einreise nach Ägypten beantragt. Die Beantragung ist kinderleicht und die Einreiseprozedur am Flughafen Hurghada damit deutlich verkürzt. Das werden wir in Zukunft generell machen.
Der Aufenthalt im Resort war wie gewohnt sehr angenehm. Er war sogar noch entspannter, da lediglich 70% der Betten belegt werden durften. Dem gesamten Personal merkte man die Erleichterung und Freude an, dass der Tourismus wieder anläuft und es damit auch wieder Arbeit gibt.
Wir waren gespannt, wie sich die Unterwasserwelt in der Zeit, in der fast überhaupt kein Tauchtourismus stattfand, entwickelt hat.
Aufgrund sehr starken Winds – die Surfer und Kiter waren hocherfreut – wurden nur die Tauchplätze in der Soma Bay angefahren. Bei jedem Tauchgang fiel auf, dass es enorm viel Jungfisch in großen Schwärmen gab. Auch eine Formation von Adlerrochen hat uns bei einigen Tauchgängen begleitet. Eine andere, zeitgleich mit uns tauchende Gruppe hatte sogar das Glück mit Delfinen spielen zu können. An allen Tauchplätzen fehlten jedoch Fische ab ca. 10 – 15 cm Länge. Wie uns bestätigt wurde, sind diese während der mehr als einjährigen Tourismusflaute in Ägypten auf den Tellern der arbeitslosen Bevölkerung gelandet. Für uns Taucher ist dies zunächst einmal betrüblich, aber auch verständlich. Ohne staatliche Unterstützung waren die in der Tourismusindustrie Beschäftigten darauf angewiesen, selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
Da die meisten Riffe nach wie vor in einem guten Zustand sind und die vielen Jungfische ja recht schnell wachsen, freuen wir uns schon auf die nächsten Tauchgänge im Roten Meer in ein oder zwei Jahren.
Die Rückreise unter Coronabedingungen verlief bis zur Ankunft in Hannover reibungslos. Aufgrund des noch sehr geringen Flugaufkommens wurden die Ausreiseformalitäten in Hurghada deutlich schneller abgewickelt als in den letzten Jahren. Der Flieger war wie auf dem Hinflug nahezu ausgebucht. Die Einreise am Flughafen Hannover war dann ein Beweis, dass unsere Staatsorgane sehr schnell überfordert sind. Es war ja nicht nur der Reisepass zu prüfen, sondern auch die Einreiseanmeldung auf dem Smartphone oder in Schriftform und zusätzlich die Geimpft-/Genesenen- bzw. Testnachweise. Bei drei kurz nach 22 Uhr gelandeten Maschinen aus dem Non-Schengen-Raum und nur 4 Bundespolizisten wurden in der kleinen Ankunftshalle die Abstandsregeln ad absurdum geführt. Bisher hatten wir in Hannover noch nie mehr als eine Stunde für die Einreiseformalitäten gebraucht.
Rückblickend hatten wir auch unter den besonderen Umständen einen sehr schönen Urlaub. Was auch der Tatsache geschuldet war, dass die Resorts in Ägypten nicht voll belegt werden durften und damit vieles entspannter ablief, sei es am Strand, am Pool oder an den Buffets. Falls ihr noch zögert, ans Rote Meer zu reisen – jetzt ist die richtige Zeit dafür. Ihr helft den Menschen vor Ort, die vom Tourismus abhängig sind.