Sonnencreme zerstört Riffe: Lieber mit UV-Shirt ins Wasser

Buntes Korallenriff

Taucher fischen bei Clean-up-Dives Plastikmüll aus dem Meer – und ahnen dabei nicht, dass auch sie selbst nicht gerade umweltfreundlich unterwegs sind: Viele Sonnencremes schädigen Korallenriffe. Wer seiner Haut und dem Meer gleichzeitig Gutes tun will, sollte daher auf die Inhaltsstoffe achten – und UV-Shirts statt dicker Cremeschicht tragen. An einigen Taucherzielen ist Sonnencreme bereits verboten.

 Nichts außer Fußspuren im Sand oder Blubberblasen unter Wasser sollen – und wollen – Taucher am und im Meer hinterlassen. Was viele dabei nicht bedenken: Sie ziehen wie ein havarierter Öltanker eine Sonnencreme-Spur hinter sich her. Und die schädigt Korallenriffe bis hin zur Bleiche. Die inhaltsstofflichen Haupt-Bösewichte sind schnell benannt: Oxybenzon, Octocrylen und Parabene sind die Gegenspieler des Riffs und machen es im schlimmsten Fall kalkweiß. „Ach, das bisschen Creme an mir macht doch nix“, mag der eine oder andere jetzt lamentieren. Sollte dann aber mal nachrechnen: Laut amerikanischer Meeresschutzbehörde „NOOA“ werden jährlich bis zu 6000 Tonnen Sonnencreme von Körpern ab- und auf Korallen gespült. Dort können die Chemikalien einerseits quasi „schlafende“ Krankheitserreger an Korallen wecken, so dass Korallen ihre Algen abstoßen – und ausbleichen. Und tote Riffe will genauso wenig jemand wie einen Sonnenbrand.

In Palau drohen bis zu 900 Euro Strafe für Falschcremer

Die Haut schützt man beim Schnorcheln oder Tauchen natürlich auch weiterhin – auf UV-Schutz sollte niemand verzichten und muss auch als gewissenhafter Wassersportler künftig nicht krebsrot der sich im Alter zeigenden Lederhaut entgegenpaddeln. Sondern darauf achten, welche Inhaltsstoffe seine Sonnencreme so mit sich bringt: Sind Oxybenzon, Octocrylen und Parabene dabei, wird aussortiert. Mineralische Sonnencreme etwa auf Zinkoxid-Basis hingegen schädigt das Riff nach aktuellem Stand der Wissenschaft nicht – und allzu schlecht kann’s auch nicht sein, wenn sich der Mensch mit so wenig Chemie wie möglich einschmiert. Eine gute Alternative ist auch UV-Schutzkleidung: Langärmelige Oberteile und auch Hosen oder Leggings halten schädliche Sonnenstrahlen fern. Rashguards aller Art gibt’s natürlich auch bei uns im Shop von Dive4Life – einfach mal vorbeikommen und beraten lassen.

Übrigens: Taucher, die nach Palau reisen, sollten auf jeden Fall auf die Inhaltsstoffe ihrer Sonnencremes achten – sonst wird’s teuer. Produkte mit Oxybenzon, Octocrylen und Parabenen sind dort seit 2020 verboten. Wer sich trotzdem damit einreibt, dem drohen als Falschcremer bis zu 900 Euro Strafe. Da sind UV-Shirts doch deutlich günstiger… Auch in den Cenoten in Mexiko ist biologisch abbaubare Sonnencreme gefragt. Hawaii und die Stadt Key West in Florida ziehen Palau 2021 nach und verbieten ebenfalls schädliche Sonnencremes. Und auch die Karibikinsel Bonaire will mitmachen. Also: Creme-Inhalte checken und dem Riff Gutes tun! cku