Die Gefahren des Meeres richtig einschätzen

Beim Tauchen im Meer erleben wir hautnah, was Freiheit ist. Dabei vergessen viele Taucher viel zu schnell, dass wir uns beim Tauchen in einer für den Menschen absolut lebensfeindlichen Umgebung bewegen. Umso wichtiger ist es, die Gefahren des Meeres richtig einzuschätzen. Mit unseren Tipps tauchst du sicher und entspannt ab.

Achtung vor starken (Unter-)Strömungen

Wenn es um Gefahren beim Tauchen im Meer geht, denken die meisten Wassersportler an Dinge wie Haie oder mögliche Verletzungen infolge eines Barotraumas oder der Dekompressionskrankheit. Dabei sind es beim Tauchen im Meer vor allem die unsichtbaren Gefahren, die du auf dem Schirm haben solltest. Allem voran stehen Strömungen und Unterströmungen.

Diese treten in erster Linie dort auf, wo sich das Terrain ändert. Also an Übergängen verschiedener Tiefenbereiche und Bodenbeschaffenheiten. An tiefen abfallenden Riffkanten etwa fällt kühles Wasser wie ein Wasserfall in die Tiefe. Wer hier bei Tauchen nicht aufpasst, kann in diese Bereiche mitgezogen werden. Auch in Gräben und an Steilwänden kommt es häufig zu Querströmungen. Hier ist Festhalten angesagt.

Tiefenrausch unbedingt vermeiden

Beim Tauchen in große Tiefen vordringen ist unheimlich faszinierend. Gerade im Meer kann das aber sehr gefährlich werden. Bedingt durch den großen Stickstoffpartialdruck kann es in größeren Tiefen zu einer Störung des zentralen Nervensystems kommen. Diese führt zu rauschartigen Zuständen, welche das Urteilsvermögen sowie die Orientierungsfähigkeit beeinträchtigen, die Wahrnehmung trüben und zahlreiche psychische Effekte angefangen von Glücksgefühlen über Halluzinationen bis hin zu Angstzuständen hervorrufen.

Auftreten kann der Tiefenrausch beim Tauchen ab ca. 25-30 Metern Tiefe. Dies ist aber individuell verschieden. Verhindert werden kann der Tiefenrausch beim Tauchen durch geringere Tauchtiefen, langsame Gewöhnung an tiefe Tauchgänge über viele Monate und Jahre sowie durch das Nutzen von speziellen Gasgemischen in der Pressluftflasche.

Auch in tropischen Gewässern droht Unterkühlung

Die Unterkühlung ist bei jedem Wassersport eine unterschätzte Gefahr. Das gilt auch beim Tauchen. Immerhin glauben wir uns hier durch den Neoprenanzug gut geschützt. Während wird die Kälte beim Tauchen in kühleren Gewässern relativ schnell bemerken und instinktiv richtig handeln, wird die Unterkühlungsgefahr in warmen Gefilden leicht unterschätzt.

Nichtsdestotrotz ist selbst im 30 Grad Celsius warmen Roten Meer eine Unterkühlung möglich. Das liegt ganz einfach daran, dass das Wasser immer noch gut 7 Grad Celsius ist als unsere Körperkerntemperatur. Gleichzeitig ist Wasser ein exzellenter Wärmeleiter, der uns beim Tauchen schnell wärme entzieht.

Von daher gilt auch beim Tauchen in wärmen Gewässern immer ein Grundsatz: Lieber ein bisschen mehr Neopren als zu wenig. Zudem solltest du deine Tauchzeit im Augen behalten. Selbst wenn noch genügend Luft vorhanden ist, kann das Auftauchen für eine Erholung an der Oberfläche die gesündere Variante sein. Auch bei einer Unterkühlung drohen immerhin körperliche Ausfallerscheinungen, welche das Risiko eines Tauchunfalls massiv steigern.

Vorsicht vor gefährlichen Pflanzen und Tieren

Tiere kommen vielleicht auch dir im Hinblick auf die Gefahren beim Tauchen im Meer als erstes in den Sinn. Wie du gesehen hast, sind die bereits genannten Gefahren deutlich präsenter. Dennoch bergen natürlich auch manche Meeresbewohner ihre Tücken. Sowohl Haie als auch Seeschlangen, Steinfische und Stachelrochen können für uns beim Tauchen gefährlich werden. Begegne Tieren Unterwasser also immer mit Respekt und Abstand.

Klick dich gern durch unser Magazin. Hier findest du bereits zahlreiche Artikel zum Thema „Begegnungen mit Unterwasserbewohnern“. Eine weniger übliche, aber nicht zu vergessende Gefahr beim Tauchen sind Pflanzen. Gerade lange Seegräser können für Taucher, die sich darin verfangen, eine tückische Falle sein. Hier gilt auch Abstand halten! Auch ein Tauchermesser für den Notfall ist für Gebiete mit solchen Pflanzen sehr sinnvoll.