Das Kreislauftauchgerät AP Inspiration

Kreislauftauchen, Kreiseln, geschlossen Tauchen oder CCR. Es gibt viele Begriffe, die das Tauchen ohne den herkömmlichen Atemregler umschreiben.

Das wohl bekannteste Gerät seiner Art ist das AP Inspiration vom englischen Hersteller AP Diving. Eins der ersten Geräte mit elektronischer Sauerstoffdosierung, was serienreif auf den Markt kam. Heute reiht sich das AP Inspiration in eine beachtliche Vielfalt von anderen Anbietern ein. Über die Jahre wurde das AP Inspiration konsequent weiterentwickelt. Derzeit sind unter dem Namen AP Inspiration drei Varianten erhältlich. Das XPD, EVP und EVO. Einziger Unterschied der Geräte sind die Größe der Flaschen und des Kalkbehälters. Damit differenziert sich die Baugröße und der mögliche Einsatzbereich. Die Geräte sind frei verkäuflich. Der Hersteller fordert aber vor Auslieferung den Nachweis über eine entsprechende Ausbildung. Anders als beim herkömmlichen OC Tauchen muss diese Ausbildung stets typgebunden erfolgen. Bei Auslieferung werden die Geräte für jeden Taucher im Werk personalisiert.

 

Die Entwicklung des Kreislauftauchens

Heutige Rebreather sind mit reichlich Elektronik ausgestattet und stehen für das moderne Tauchen schlechthin. Gleich zwei Irrtümer. Reine Rebreather, also zu gut deutsch Rückatmer sind die heutigen Geräte lange nicht mehr. Der Begriff hat sich aber aus der historischen Entwicklung bis heute gehalten. Die ersten Pendelatmer durften sich getrost so nennen. Dazu später mehr. Modern? Nicht wirklich. Erst als um die 1940er der allseits Atemregler serienreif wurde, verlor das Kreislauftauchen an Bedeutung. Einziger Interessent blieb das Militär, um unerkannt, weil blasenfrei zu tauchen. Das offene Tauchen war geboren. Die bestechend einfache Technik hat die Unterwassertür für Millionen von Menschen aufgestoßen. Das Tauchen hat sich rasch zum Massensport entwickelt.

Der Vorstoß in größere Tauchtiefen erforderte ein künstliches Atemgas. Die bisher verwendete Druckluft mit den Hauptbestandteilen von Stickstoff und Sauerstoff wirkt sich auf den Taucher unter hohem Druck ungünstig, sogar gefährlich aus. Eine Reduzierung von Sauerstoff und Stickstoff kann nur durch Einsatz eines weiteren Gases im Gemisch erfolgen. Helium als drittes Gas kommt ins Spiel. Unter Tieftauchern ist das Gas als Trimix bekannt. Nun begann wieder ein Umdenken. Offen zu Tauchen, kurz OC heißt: Bei jedem Atemzug wird das Gas aus der Flasche eingeatmet und anschließend ins freie Wasser ausgeatmet. Reine Verschwendung eines teuer gemischten Atemgases. Genau hier erinnerte man sich an die einstigen Kreislaufgeräte.

 

Der Pendelatmer

Der Pendelatmer ist abgelöst. Nun werden Aus- und Einatemschlauch getrennt. Der gefürchtete Cocktail, das Gemisch mit Wasser und Natronlauge vom CO2-Absorber wird stark minimiert. Eine konstante Dosierung von Sauerstoff versorgt unseren Körper weiterhin. Beim Tauchen kommt aber eine bisher nicht erkannte Gefahr hinzu. Der Sauerstoff wirkt selbst in geringen Tiefen toxisch auf unseren Körper. Krämpfe sind die Folge.

 

Das halbgeschlossene Kreislaufgerät SCR

Das SCR (semi closed rebreather) erobert die Taucherschaft. Durch die Trennung von Ausatem- und Einatemgegenlunge wird nun wirkungsvoll der Kontakt zum Atemkalk verhindert. Der in geringen Tiefen toxische Sauerstoff wird mit Luft verdünnt und es entsteht ein neues Atemgas. Nitrox ist einfach gesagt eine mit Sauerstoff angereicherte Luft, die konstant in den Kreislauf eingespeist wird. Die geringere Sauerstoffkonzentration erlaubt größere Tauchtiefen. Durch die konstante Gasdosierung muss aber ein Teil des Gases am Überdruckventil abgegeben werden. Also: Nicht offen, nicht geschlossen, sondern halb geschlossen.

 

Das geschlossene Kreislauftauchgerät CCR

Der Taucher führt zwei Gasflaschen im Gerät mit. Beim Abtauchen wird der Kreislauf durch Zuführung von Verdünnungsgas (Diluent) konstant gehalten. Im Bereich des Sporttauchens wird als Diluent Atemluft verwendet. Der Sauerstoffanteil im Atemkreislauf wird gemessen und ergänzt. Drei Sauerstoffsensoren überwachen permanent den Sauerstoffgehalt. Bei Abweichung vom Sollwert wird über ein Magnetventil Sauerstoff hinzu dosiert. Das Gerät hält automatisch in jeder Tiefe einen konstanten Sauerstoff-Partialdruck. Sozusagen ist das AP Inspiration ein Gerät, was das Nitroxgemisch stets auf den Bestmix einstellt. Durch das Einstellen eines akzeptablen pO2 (Normaleinstellung 1,3 bar) befindet sich in jeder Tiefe der minimal mögliche Stickstoff im Kreislauf. Das erklärt die enorm langen Nullzeiten bei einem Tauchgang.

 

Optimaler Gasverbrauch

Luftflasche: Beim Abtauchen wird der Kreislauf nur einmal mit Luft (Diluent) aufgefüllt. Falls Tarierblase und Trockenanzug auch am Gerät angeschlossen sind kommt dieser geringe Bedarf hinzu. Der Rest n der Flasche dient nur noch dem Notfall.

Sauerstoff-Flasche: Es wird nur der vom Körper benötigte Sauerstoff dosiert. Die wirkliche Begrenzung eines Tauchgangs liegt in der Standzeit des Atemkalks. Beim AP Inspiration XPD liegt er bei 180 min. Durch die Reaktion des Atemkalks mit CO2 entsteht außerdem Wärme und Feuchtigkeit. Damit werden selbst Dehydration und Auskühlung beim Tauchen wirkungsvoll minimiert.

Vision 2020

Bild: www.apdiving.com

Der Name der aktuellen Software beim AP Inspiration sagt schon alles. Die anfänglichen zwei Displays konnten lediglich den Partialdruck vom Sauerstoff steuern. Aktuell finden wir ein kompaktes Farbdisplay vor. Der integrierte Tauchcomputer ermittelt neben Tiefe und Zeit ständig den aktuellen pO2 und bezieht ihn in die Decoplanung ein. Ein elektronischer Kompass mit hohem Neigungswinkel rundet dem Komfort des Gerätes ab.

 

Fazit

  • Kein Ding für Low Budget, aktuell liegt der Preis bei 5.750 britischen Pfund
  • Wahnsinnig viel Spaß für den ambitionierten Taucher
  • Intensiv in der Ausbildung
  • Für Trimixtaucher ein Gassparmodell

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