Tauch-Ausbildung zu Hause oder im Urlaub?

Urlaub, Sonne, Strand, warmes Wasser und viel Zeit für sich selber und seine Familie: Das ist die schönste Zeit des Jahres, das ist Urlaub!

Und was läge näher, als während der schönsten Zeit des Jahres auch eines der schönsten Hobbys zu lernen: Tauchen! Die Faszination der Ozeane mit ihren bunten Korallenriffen und Fischen und das Schweben in der Schwerelosigkeit sind die einmaligen Besonderheiten dieser Freizeitbeschäftigung.

Doch ist es besser, einen Tauchkurs im Urlaub zu machen oder sollte man sich diesem Thema lieber in einer der zahlreichen Tauchschulen in Deutschland widmen? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in diesem Artikel.

 

Charakteristik der Urlaubskurse

Da viele Urlaubsgäste nur eine Woche im Zielgebiet sind, haben sich Tauchschulen in den typischen Urlaubszielen natürlich darauf eingestellt, diese Urlauber bedienen zu können: Daher dauern die meisten der auf der Welt angebotenen Urlaubs-Tauchkurse kaum länger als drei oder maximal vier Tage. Wohlgemerkt: Von null Wissen und Können bis hin zum angeblich fertigen Taucher in drei Tagen! Wer glaubt, dass man in 3 Tagen ohne Vorwissen den Auto-Führerschein machen könnte und sich hinterher im Berufsverkehr einer deutschen Großstadt als Autofahrer wohl fühlt, dem mag man auch erzählen können, dass man in 3 Tagen wirklich tauchen lernen könne…
Zugegebenermaßen kann man bei einem Urlaubstauchkurs meistens direkt im Kurs bereits die bunte Vielfalt der Fische und Korallen kennen lernen und bewundern, jedoch geht dabei wertvolle Zeit verloren, die für den Tauchschüler beim Üben und Wiederholen der lebenswichtigen Übungen vielleicht deutlich besser investiert wäre, wenn es um die Sicherheit geht.

 

Tauchkurse im Heimatland

Üblicherweise haben örtliche Tauchschulen in Deinem Heimatland einen großen Vorteil gegenüber den Kollegen im Ausland: Sie haben Zeit! Und die meisten Tauchschulen nehmen sich diese Zeit auch für eine gründliche Ausbildung. Meistens lautet das Motto, das die Tauchschule den Schüler nicht so schnell wie möglich wieder loswerden will, sondern dass die Ausbildung die Bestmögliche sein soll. Die Kursformate bei den heimischen Tauchschulen sind dabei sehr unterschiedlich und immer an die Möglichkeiten und Bedingungen des jeweiligen Standortes angepasst: Viele Tauchschulen in Deutschland sind in der glücklichen Lage, private Pool-Anlagen oder öffentliche Schwimmbäder nutzen zu können, um die zwingend erforderlichen Selbst- und Partnerhilfe-Übungen unter sicheren Bedingungen und bei klarer Sicht mehrfach wiederholen zu können. Dort finden die eigentliche Ausbildung und das Lernen dieser im Notfall lebenswichtigen Fertigkeiten statt. Erst danach geht es dann für die sogenannte Freiwasserausbildung in einen heimischen See oder ins Meer. Hier muss dann nicht mehr gelernt werden, sondern es werden die bereits erlernten Verfahren nur noch geübt und angewendet.

 

Kombination aus beiden Ausbildungs-Varianten

Man kann auf zwei Arten die Vorteile beider Ausbildungswege miteinander kombinieren:

Überweisung an eine Auslandstauchschule oder Teilnahme an Reisen der eigenen Tauchschule

Bei der Überweisung an eine Auslandstauchschule wird der Theorie-Teil sowie die wichtige Pool-Ausbildung mit dem Erlernen und Wiederholen aller Übungen in Muttersprache bei der heimischen Tauchschule durchgeführt und der Freiwasser-Teil dann im Urlaub auf einer Tauchbasis im Urlaubsort. Viele deutsche Tauchschulen sind internationalen Ausbildungs-Systemen angeschlossen, bei denen viele hundert Tauchbasen überall auf der Welt als mögliche Partner zur Verfügung stehen. Leider geht es hier aber häufig nicht ganz ohne Reibungsverluste, da oft Übungen verschieden ausgeführt werden und die Schwerpunkte der Ausbildung unterschiedlich gewichtet werden.
Die perfekte Kombination wäre daher, den Theorie- und Pool-Teil der Ausbildung mit der eigenen Tauchschule in Deutschland zu beginnen und dann mit Derselben z. B. bei einer Gruppen- oder Privat-Reise zu beenden. Wenn ein Tauchlehrer der eigenen Tauchschule mitfährt, kannst Du direkt mit bekannten Tauchpartnern sowie den vertrauten Verfahren das Erlernte in Urlaubsatmosphäre und dort, wo das Tauchen am erlebnisreichsten ist, anwenden.
Viele Tauchschulen bieten diese Kombinations-Möglichkeiten an und zwar sowohl mit Wochenend- oder Kurzfrist-Fahrten zu europäischen Tauchdestinationen von Dänemark bis hin zum Mittelmeer als auch mit richtigen Urlaubsreisen in exotische Tauchziele wie das Rote Meer, die Karibik, auf die Malediven oder nach Südostasien.

 

Fazit:

Wenn Du am schnellsten einen Tauchschein kaufen möchtest, bist Du sicher mit dem 3 bis 4 Tage Urlaubs-Angebot konkurrenzlos günstig und einfach dabei. Wenn Du hingegen das faszinierende Hobby Tauchen langfristig angelegt sowie sicher und mit viel Spaß ausüben möchtest, empfehlen alle Experten einen auf mehrere Wochen und mit möglichst vielen praktischen Übungseinheiten versehenen Tauchkurs, entweder komplett in Deutschland oder als Kombination wie oben beschrieben.

Natürlich gibt es auch viele gute Tauchschulen im Ausland, die einen guten Job machen und sich viel Mühe geben. Jedoch sind die oben genannten Erfordernisse einer langfristigen Tauchausbildung mit vielen Wiederholungen nur in einem Kursformat über mehrere Wochen zu erreichen und damit für die meisten heimischen Taucher mit Wohnsitz in Deutschland in einer Tauchschule zu Hause. Und wir können aus vielen eigenen Erfahrungen berichten: Wer hier in Deutschland tauchen gelernt hat und sich hier in unseren Gewässern wohl fühlt, der kann überall auf der Welt tauchen und sich wohlfühlen. Das gilt umgekehrt definitiv nicht!

Denn: Wohlfühlen unter Wasser ist der Schlüsselbegriff für gutes und sicheres Tauchen!