Tauchen bei Schwangerschaft – geht das?

Tauchen während der Schwangerschaft

Beim Tauchen wirken verschiedene physikalische Prozesse auf den Körper ein. Ein gut ausgebildeter Taucher kann diese Einflüsse managen – außer bei einer Schwangerschaft.

Während einer Schwangerschaft ist tauchen tabu, ganz gleich, ob ein Arzt der Mutter die Tauchtauglichkeit bescheinigt hat oder nicht. Es geht schließlich um das Wohl des ungeborenen Kindes. Gerade in den ersten Wochen werden viele Organe überhaupt erst angelegt. Druck, Veränderungen der Sauerstoffversorgung und Gasblasen können hier irreparable Schäden anrichten. Das ist eigentlich auch logisch, wenn man sich kurz das physikalische Gesetz von Boyle-Mariotte ins Gedächtnis ruft. Demnach stehen das Volumen des Atemgases und der Umgebungsdruck immer im Verhältnis zueinander. Wir als Taucher können diesen Effekt aktiv kompensieren, ein Embryo kann das nicht. Außerdem schließt sich das PFO (Persistierendes Foramen Ovale), ein kleines Loch in der Herzscheidewand, erst nach der Geburt. Bis hier sind der arterielle und der venöse Blutkreislauf noch nicht getrennt. Was das bezüglich der Dekompression bedeutet, ist hinlänglich bekannt. Man braucht also nicht viel medizinisches Fachwissen, um zu verstehen, dass während der Schwangerschaft nicht getaucht wird.

Anders ist es mit dem Schnorcheln. Wie alle Wasserübungen entlastet auch diese Disziplin den strapazierten Rücken und fördert die Entspannung. Allerdings sollte frau sich dabei nicht überanstrengen – und, klar, auf enge Neoprenanzüge verzichten.

Nähere Informationen gibt dir dein Hausarzt oder die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM).

Text: Elmar Klemm
Foto: SSI

Umweltverschmutzung beim Tauchen vermeiden
Eintauschaktion von BARE bis 15.12.2025