Tauchen ist ein Sport, denn man hervorragend in der Gruppe ausüben kann. Zahlreiche Vereine und clubähnliche Zusammenschlüsse von Tauchschulen tragen mit viel persönlichem Engagement zu einem echten Wir-Gefühl bei. Nachdem man bereits das ein oder andere verlängerte Wochenende zusammen an einem der Lieblings-Tauchplätze campen gewesen ist, kommt schnell die Frage auf, ob man nicht mal gemeinsam einen der weltweiten Top-Spots erkunden möchte. Die Idee einer Gruppenreise ist auf dem Tisch …
Gruppenreisen mit bekannten Teilnehmern sind eine feine Sache. Man kennt sich und das taucherische Niveau der anderen. Vielleicht hat man sogar schon die ein oder andere Ausbildung zusammen gemeistert? Dann ist so eine Reise eine ideale Gelegenheit, die gemeinsamen Kenntnisse zu vertiefen. Ein weiterer Vorteil einer eigenen Gruppe ist auch, dass man mehr Einfluss auf die Tauchziele nehmen kann. Veranstalter oder Skipper zeigen sich oft deutlich flexibler bei der Planung von Ausfahrtszielen, wenn sie wissen, dass sie es mit einer routinierten Gruppe zu tun haben. In so einem Fall ist eine Gruppenreise eine große Bereicherung für jeden Beteiligten. Perfekt wird es übrigens, wenn auch der Lebenspartner das Hobby teilt. Viele Paare haben große Freude daran, den Club- und Partnerurlaub miteinander zu teilen. Andersherum können hier durchaus Konflikte schlummern. Wenn ein Partner gern auf Tauchreisen geht oder auch im gemeinsamen Urlaub eine Ausfahrt nach der nächsten bucht, hat der andere in der Regel das Nachsehen. Tauchen ist ja nun mal eine recht zeitintensive Angelegenheit. Auch im Urlaub.
Die Alternative sind frei buchbare Gruppenreisen, wie sie von vielen Tauchschulen, Reisebüros und Spezialveranstaltern angeboten werden. Der Vorteil ist, dass man mitunter unter einer großen Auswahl an Zielen wählen kann. Der Nachteil – und das sollte man nicht unterschätzen: Man hat keinerlei Einfluss auf die Gruppe. Ist der Erfahrungsabstand zu groß, hinkt man schnell hinterher. Ist man selbst sehr erfahren und bekommt plötzlich einige Anfänger ins Team, kann das den gesamten Tauchgang ruinieren. Im schlimmsten Fall werden sogar deine Wunschziele gestrichen, weil die Qualifikation einiger Teilnehmer nicht ausreicht. So etwas kommt auch im Sporttauchbereich immer wieder vor – im Roten Meer ist zum Beispiel das fantastische Wrack der „Rosalie Moller“ genauso ein Knackpunkt. Auch sind für Tauchanfänger „Divemaster“ mit Gruppen-Rassel womöglich eine gute Wahl. Für erfahrene Taucher sind sie ein Grauen.
Gerade bei den nicht-individuellen Gruppenreisen sollte man sehr genau hinschauen. Was hat der Veranstalter für einen Ruf? Wird bei den Gruppen auf einheitliche Niveaus geachtet oder jeder genommen, der zahlt? Lest die Bewertungen – denn gerade hier ist das günstigste Angebot leider oft nicht das Beste.
Text: Elmar Klemm
Bild: SSI

