Warum Weiterbildung wichtig ist.

Wer rastet der rostet oder noch schöner ausgedrückt: Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein. Das sind zwei Sprichworte oder Lebensweisheiten, die auf viele Bereiche des alltäglichen Lebens anwendbar sind: Egal ob im beruflichen eben, bei Computer oder Internet-Fertigkeiten oder beim Thema Allgemeinwissen, wenn ich mich nicht weiter entwickle, bleibe ich hinter den anderen zurück und gerate aufs Abstellgleis. Und genauso ist es auch beim Tauchen: Wer glaubt, dass er mit einem drei oder viertägigen Tauchkurs irgendwann in der Vergangenheit aus einer Urlaubslaune heraus durchgeführt auf ewig der beste Taucher-Crack ist, liegt falsch. Auch Taucher sollten sich ständig weiter bilden und versuchen, ihr Wissen und ihre Fertigkeiten zu erweitern.

Welche Weiterbildungs-Möglichkeiten gibt es

Im Tauchsport gibt es vielfältige Weiterbildungs-Möglichkeiten für Aktive, vor allem sind die sogenannten Specialty-Kurse (bei den deutschen Ausbildungsorganisationen Spezialkurse genannt) gleichermaßen beliebt wie sinnvoll. Denn bei diesen Kursen kann ein Taucher nach seiner Grundausbildung auf eine perfekte Weise sowohl seine Kenntnisse erweitern als auch Fertigkeiten üben. Denn diese Kurse bestehen immer aus einem Theorie-Unterricht, oft sogar mit kleinem Abschluss-Test zur Wissensüberprüfung und aus praktischen Einheiten im Wasser. Dabei werden manchmal Pool-Einheiten vor den Freiwasser-Tauchgängen vorgeschaltet, um praktische Übungen zunächst unter Sicherheitsbedingungen im Schwimmbad zu lernen und sie später bei den Außen-Tauchgängen zu vertiefen.

Einige Beispiele für Weiterbildungs-Kurse:

Es werden von den unterschiedlichen Ausbildungsorganisationen inzwischen mehr als 30 oder sogar 40 verschiedene Specialty-Kurse angeboten, daher stellen wir hier in Kurzform nur einige Beispiele vor:

Einer der sinnvollsten Beginner-Kurse ist sicherlich der Kurs Perfekte Tarierung, der anschliessend nicht nur den Taucher vor Verletzungen bei Berührungen schützt, sondern vor allem die Umwelt entlastet.

Dass ein Navigations-Kurs sich als sinnvoller Kurs anbietet, versteht sich genauso wie der Nacht-Tauchkurs eigentlich von alleine.

Weitere beliebte Specialty-Kurse sind Tieftauchen, Trockentauchen (mit Trockentauchanzügen), Wrack-Tauchen, Strömungstauchen sowie der vor allem bei Urlaubstauchern sehr sinnvolle Nitrox-Kurs.

Die Inhalte einzelner interessanter Specialty-Kurse und Beschreibungen des Kursablaufs werden wir auf unserer Seite in der Zukunft nach und nach in separaten Artikeln vorstellen.

Einzel-Kurse versus Kompakt-Kurs

Wir raten dringend von kompakten und schnellen Paket-Kursen ab, bei denen in zwei Tagen fünf oder mehr Weiterbildungs-Kurse als oftmals so genannte Fortgeschrittenen-Kurse (oder englisch Advanced-Kurs) absolviert werden. Bei diesen Kursen bekommt man zwar nach zwei Tagen eine Karte mit dem Aufdruck, dass man nun erfahrener oder fortgeschrittener Taucher ist. Ob ein Taucher diesen Titel jedoch verdient, darf nach vier oder fünf Tauchgängen, die sich jeweils nur einmal kurz mit einem Spezial-Thema des Tauchens beschäftigen, darf bezweifelt werden. Erfahrungsgemäß dienen diese oberflächlichen und schnellen Ausbildungen eher dem Ego des Kartenempfängers und vor allem der Geldbörse des Ausbilders. Meistens sind auch bei den Tauch-Ausbildungs-Organisationen, die solche Kurse offensiv anbieten, die richtigen Spezial-Kurse im Angebot. Nur muss der Tauchlehrer dafür deutlich mehr unterrichten und daher werden diese Kurse oft nicht direkt angeboten. Unsere Empfehlung: Einfach mal nachfragen, ob man nicht auch den vollen Specialty-Kurs buchen kann mit jeweils 2 Tauchgängen, um mehr Erfahrung und mehr Praxis zu haben. Danach ist dann nicht nur eine Karte mehr im Logbuch, sondern das Wohlfühl-Niveau tatsächlich deutlich gesteigert.

 

Fazit:

Wie die meisten Taucher wissen, ist Wohlfühlen unter Wasser der Schlüsselbegriff für gutes und sicheres Tauchen.

Daher sollte jeder Taucher beständig an seinem Wohlfühl-Level als Taucher arbeiten und das kann man am besten, indem man sich ständig weiterbildet. Dafür bieten sich die sogenannten Spezial- oder Specialty-Kurse an, bei denen in kurzen und überschaubaren Einheiten und mit vertretbarem Zeitaufwand sowohl die theoretischen Kenntnisse als auch die praktischen Fertigkeiten eines besonderen Themas gelernt werden können. Es liegt dann am Taucher selbst, diese gelernten Fertigkeiten solange zu üben und anzuwenden, bis man sich wohl fühlt. Dadurch hat man sein eigenes Taucher-Level verbessert und ist zugleich natürlich auch ein besserer und vor allem ein sicherer Tauchpartner für andere.