Wann nehme ich welchen Anzug?

Die Frage, wann man welchen Anzug nimmt begegnet mir immer wieder. Eines Vorweg, hier gibt es sicherlich viele verschiedene Meinungen und eine Pauschalantwort gibt es hierfür nicht. Die nachfolgenden Einschätzungen zu Anzügen und Einsatzgebieten beruhen auf langjähriger Erfahrung und sollen Dir als Leitplanken dienen. Was genau der richtige Anzug für Dich ist, in Bezug auf Einsatzgebiet und Jahreszeit, musst du letztendlich für Dich herausfinden.

Vorweg noch ein paar Faustregeln (auch hier trifft das nicht auf jeden zu) die Dir bei deiner Entscheidung helfen können.

  1. Je erfahrener man ist, desto schneller friert man.
  2. Frau frieren in der Regel deutlich schneller als Männer.
  3. Große, schlanke Menschen frieren schneller.
  4. Kräftig gebaut Menschen frieren in der Regel nicht ganz so schnell.

 

Nun zu den eigentlichen Anzügen 🙂

 

3mm Shorty:

Den Shorty würde ich persönlich niemandem empfehlen. Er ist sehr dünn und durch die kurzen Arme und Beine kann man sich schnell an Korallen und ähnlichem verletzen. Diese Verletzungen dauern oft Wochen bis diese wieder richtig verheilen. Des Weiteren finde ich ihn einfach zu dünn für die meisten.

Wenn du dennoch einen Shorty haben möchtest sind die richtigen Einsatzgebiete auf den Malediven oder im Roten Meer im Hochsommer, ansonsten ist dieser Anzug definitiv zu kalt.

 

3mm Lang:

Auch diesen Anzug für ich persönlich nicht empfehlen, er hat jedoch zumindest gegenüber dem Shorty den Vorteil, dass man besser geschützt ist. Die Einsatzgebiete sind ansonsten die gleichen wie beim Shorty. Wirklich wärmer ist er nämlich nicht.

 

5mm Nass/ Halbtrocken:

Den 5mm setzte ich persönlich gerne in warmen Gewässern wie den Malediven oder dem Roten Meer im  Sommer ein, ja auch wenn’s knalle heiß ist. Gerade für Frauen würde ich persönlich nie weniger als einen 5mm empfehlen. Ansonsten ist der Anzug perfekt fürs Schwimmbad oder für den Hochsommer im deutschen See geeignet. Voraussetzung für die Nutzung im deutschen See ist, dass man nicht tiefer als 7-8 Meter tauchen möchte, da das Wasser ab dann zu kalt wird.

Der Halbtrockenen ist gegenüber dem Nassen ca. 30% wärmer, ich persönlich finde jedoch, dass ein nasser ausreichend ist. Des Weiteren kann der 5mm im Hochsommer auch im Mittelmeer eingesetzt werden. Gegebenenfalls macht es hier Sinn eine dünne Haube anzuziehen, je nach dem wie oft, tief und  lange man tauchen möchte.

 

7mm Halbtrocken+ Eisweste

Der 7mm halbtrocken + Eisweste ist sicherlich einer der flexibelsten Anzüge und daher gerade für Anfänger gut  als erster Anzug geeignet. Man kann den Anzug ab ca. April bis Mitte Oktober in deutschen Seen einsetzten. Im Frühjahr und im Herbst braucht man diesen auch definitiv fürs Mittelmeer. Auch fürs Rote Meer im Winter ist er gut geeignet. Wie Du siehst, ist dieser Anzug wirklich flexibel und ganzjährig einsetzbar.

 

Semi-dry Anzug:

Der echte „Halb-trocken Anzug“ ist in meinen Augen ein Ergänzungsanzug. Er kann bspw. im Pazifik auf Galapagos eingesetzt werden oder eben dann, wenn der normale 7mm zu kalt ist und man noch nicht zum trockenen Anzug greifen möchte. Wenn die Manschetten des Anzuges sehr gut sitzen, kommt man aus dieser Art von Anzug teilweise auch trocken raus. Sein Einsatzgebiet ist vor allem kühleres Wasser.

 

Trocken Anzug:

Der trockene Anzug oder kurz Trocki, wird vor allem in kaltem bis sehr kaltem Wasser eingesetzt oder dann, wenn die Außenbedingungen unangenehm sind und man sich nicht im kalten und nassen Zustand umziehen möchte. Gerne wird dieser aber auch für den Atlantik oder im Winter fürs Rote Meer eingesetzt. Hierfür wird meist eine leichte und kompakte Art des Trockis verwendet.

 

Ich hoffe ich konnte Dir einen Überblick darüber verschaffen, wann man welchen Anzug einsetzt. Wie bereits oben angesprochen sind das allgemeine Ansätze und treffen nicht für jeden zu.

Der Top Dive Händler deines Vertrauens steht Dir für Fragen und individuelle Beratung gerne zur Verfügung. 🙂