Tierische Gefahren beim Tauchen

Taucht man ab in die faszinierenden Unterwasserwelten der Ozeane, trifft man unwillkürlich auf ihre Vielzahl von Meeresbewohnern. Unter ihnen gibt es Exemplare, die einem unachtsamen Taucher zum Verhängnis werden können. Einige können ihm lebensbedrohliche Bisse zufügen, andere sind hochgiftig. Dennoch braucht man vor der nächsten Tauchexpedition keine Angst haben, solange man diesen Tieren mit Respekt und Vorsicht gegenübertritt.

 

Haie

Spätestens seit „Der weiße Hai“ auf der Kinoleinwand zu sehen war, gelten Haie als die gefährlichsten Tiere im Ozean. Das ist allerdings nur teilweise wahr. Wirklich gefährlich für den Menschen können laut Unfallstatistik nämlich nur ein paar Haiarten wie der Weiße Hai, der Tigerhai und der Bullenhai werden.
Der Weiße Hai ist sehr neugierig und untersucht fremde Objekte mit seinem Maul, was oft fälschlicherweise mit Aggressivität interpretiert wird. Er ist eher in küstennahen Gewässern der gemäßigten Klimazone wie westlicher Nordatlantik, östlicher Nordpazifik, Mittelmeer, Südküsten Afrikas und Australiens zuhause.
Auch die Neugier des Tigerhais, der eine Länge von 5,5 Metern erreichen kann, wird häufig fehlinterpretiert, wobei man anmerken muss, dass diese Hai-Art ein flexibles und breites Beutespektrum hat, was auf die Nahrungsknappheit schließen lässt. Tigerhaie kommen häufiger mit Menschen in Kontakt, da sie in warmen Gewässern zuhause sind.
Da sich Bullenhaie, die bei einer Länge von 3,5 Metern mehr als 200 Kilogramm schwer werden können, gerne in Ufernähe aufhalten und zudem sehr schlecht sehen können, kommt es gelegentlich zu Unfällen, bei denen Menschen verletzt werden. Bullenhaie sind in Afrika, Asien, Australien, Nordamerika und Südamerika verbreitet.
Bei einem Zusammentreffen mit einem Hai ist es wichtig, sich ruhig zu verhalten und nicht versuchen schnell wegzuschwimmen, das weckt den Jagdtrieb der Tiere, die um einiges schneller als ein Taucher schwimmen können.

 

Seeschlangen

In den Tiefen des Ozeans tummeln sich aber neben den Haien auch noch andere Meeresbewohner, die auf Ihre Weise dem Taucher gefährlich werden können.
Dazu gehören Seeschlangen, die deutlich über zwei Meter lang werden können und deren Gift als eines der stärksten Schlangengifte überhaupt gilt. Bereits eine geringe Dosis des Giftes kann zum Tod führen. Die meisten Bisse werden von den Seeschlangen allerdings ohne Einsatz des Giftes ausgeführt. Die giftigsten aller Reptilien, die im Indischen Ozean und Pazifik leben, gelten als sehr neugierig und gegenüber Tauchern oder Schwimmern nur während der Paarungszeit als äußerst aggressiv.
Steinfische
Steinfische werden bis zu 38 cm lang, gehören zu den giftigsten Fischen und sind wahre Tarnungskünstler. Sie halten sich in der Regel gut getarnt und regungslos am Meeresboden auf und sind so kaum zu erkennen. Auf dem Rücken trägt er 13 Giftstachel, die einzig und allein der Verteidigung dienen. Aktiv greift er nicht an, aber tritt ein Taucher auf ihn, sondern seine Stacheln ein Nervengift ab. Dieses Gift ist eines der stärksten Proteingifte aus dem Tierreich und hat für Menschen Fieber, Übelkeit, Durchfall, Lähmungen und auch Störungen des Herzkreislaufsystems zur Folge. Sein Zuhause befindet sich vor allem im Indopazifik, zwischen Ostafrika, Südostasien und Ozeanien, wo er sich am liebsten in Riffen aufhält, aber auch immer wieder auf Sandflächen zu finden ist.

 

Seewespe

Auch die im Pazifik beheimatete Seewespe kann dem Taucher zum Verhängnis werden. Das Gift der giftigsten aller Quallenarten frisst sich durch sämtliche Hautschichten und zerstört dabei die Nervenbahnen. Schließlich durchlöchert es die Membran der Blutkörperchen und kann dadurch einen Herzstillstand auslösen. Nach dem Kontakt mit den giftigen Tentakeln spürt der Betroffene einen immer stärker werdenden brennenden Schmerz und auf der Haut zeigen sich Verätzungen in Form von strickleiterartigen Striemen. Bereits nach kürzester Zeit kann das Opfer bewusstlos werden und sich nicht mehr selbst helfen. Es kommt zu Muskel- und Atemlähmung sowie Herz-Kreislauf-Störungen und führt im schlimmsten Fall zum Tod. Aus berechtigtem Grund gilt die Seewespe als eines der gefährlichsten Nesseltiere auf der Welt.
Sieht man eine bläulich schimmernde Seewespe, deren Schwimmglocke einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern misst, mit ihren zwei bis drei Meter langen Tentakeln, sollte man sich möglichst fernhalten. Kommt es dennoch zu einem Zwischenfall, sind zunächst die Tentakel zu entfernen, damit die Nesselzellen nicht weiter Gift abgeben.

 

Blauring-Oktopus

So klein, so wunderschön und doch so gefährlich! Das giftigste Tier, das uns bekannt ist, ist der Blauring-Oktopus, für dessen Gift es bis dato kein Gegengift gibt. Wenn sich der Blauring-Oktopus bedroht fühlt, bilden sich auf seiner Haut bis zu sechzig blau schimmernde Ringe als Warnung.
Gefolgt wird diese von einem Biss, bei dem der hochgiftige Speichel dieser faszinierenden Krake übertragen wird. Er enthält ein schnell wirkendes Nervengift, das die Muskeln lähmt und schließlich zum Atemstillstand führt. Die einzige Chance so einen Biss zu überleben ist die künstliche Beatmung, die solange aufrechterhalten werden muss, bis die Muskellähmung nachlässt.
Der Blauring-Oktopus ist nachtaktiv und hält sich gerne in Löchern und Spalten auf. Alternativ findet man den als nicht aggressiv geltenden Oktopus in Höhlen im Sand, Schlamm, Korallenschutt oder Kies. Beheimatet ist er an den Pazifikküsten Australiens, Indonesiens, Neuguineas und der Philippinen.

 

Fazit:

Kein Tier greift ohne Grund an. Informiert Euch im Vorfeld, welche Tiere Euch beim Tauchgang begegnen könnten und wie Ihr Euch Ihnen gegenüber verhalten solltet, um keinen Angriff auszulösen.