Mit Flossen, Maske und Pressluftatmer tauchen wir in eine uns weitgehend unbekannte und faszinierende Welt ab. Die schönsten Momente beim Tauchen sind dabei zweifelsfrei die magischen Begegnungen mit den kleinen und großen Meeresbewohnern. Dabei solltest du dir immer vergegenwärtigen, dass du Gast in dieser Welt bist. Wir erklären dir, wie du dich richtig verhältst, Gefahren vermeidest und tierische Begegnungen zu einem unvergesslichen Erlebnis machst.
Verhalte dich beim Tauchen wie ein Gast
Einmal mit Delfinen schwimmen, mit Walhaien tauchen, inmitten von kunterbunten Fischschwärmen schwimmen oder auf Tuchfühlung mit dem Great White Shark gehen. All das sind Dinge, die uns als Taucher faszinieren. Dabei sollten wir beim Durchstoßen der Wasseroberfläche niemals vergessen, dass es sich bei der Unterwasserwelt nicht um einen Freizeitpark handelt, den wir für unser Entertainment nutzen können.
Denk daran, du bist beim Tauchen Gast im Wohnzimmer dieser Tiere. Verhalte dich daher auch wie ein Gast. Dann nämlich lassen nehmen dich die Tiere weniger als Bedrohung wahr, was magische Momente ermöglicht und auch deine persönliche Sicherheit beim Tauchen erhöht. Wir verraten dir, worauf du beim Tauchen als Gast im Reich der Fische achten solltest.
Behalte deine Hände bei dir
Auch wenn viele Meeresbewohner riesig erscheinen, handelt es sich um extrem feinfühlige Wesen. Widerstehe dem Drang danach, diese faszinierenden Kreaturen zu berühren, auch wenn er beim Tauchen noch so groß ist. Viele Tiere fühlen sich durch Berührungen und Festhalten nicht nur bedroht, sondern können auch leicht verletzt werden.
Dabei kann weder die Verletzung von Meerestieren noch eine Verletzung von dir durch eine Verteidigungsreaktion im Sinne des Erfinders sein. Überlege dir einmal, wie es dir gehen würde, wenn du ein Kugelfisch wärst. Stell dir vor, ein Taucher würde dir ständig in den Bauch piksen, nur damit du dich aufblähst, was jedes Mal zu Übelkeit führt? Eine ziemlich unschöne Vorstellung, oder? Deine Hände haben beim Tauchen also nur eine Aufgabe: Sie helfen dir dabei, die Wasserlage zu halten.
Verfolge keine Tiere
Fühlen sich Meerestiere bedrängt, flüchtet es. Das ist bei Meerestieren nicht anders als bei Landtieren. Ergreift ein Meeresbewohner die Flucht oder zeigt anderweitige Anzeichen für Angst, dann akzeptiere es und verfolge die Tiere nicht. Zieh dich zurück und verhalte dich stattdessen ruhig. Wenn die Tiere sich sicher fühlen und neugierig genug sind, werden sie dich von ganz allein näher in Augenschein nehmen wollen. Wenn du dagegen ein Tier verfolgst, wirst du es garantiert nie wieder sehen.
Versperre Tieren nicht den Weg
Ja, du möchtest beim Tauchen möglichst lange Begegnungen mit Haien, Kugelfischen und Schildkröten haben. Auch das eine oder andere Bild muss drin sein. Versperre den Tieren in keiner Situation den Weg. Das gilt sowohl für flüchtende Tiere, die Angst zeigen als auch für größere Ansammlungen an den großen Putzerstationen. Halte dich hier am besten an deinen Tauchguide, um beim Tauchen einen idealen Beobachtungsposten einzunehmen.
Hinweis: Halte generell Abstand zum rund. Damit kannst du verhindern, dass du mit deinen Flossenschlägen Sediment aufwirbelst oder empfindliche Meereslebewesen aufschreckst oder sogar verletzt. So manches Tier kann sich durch zu nahes Tauchen am Grund sogar unmittelbar zu einem Verteidigungsangriff genötigt sehen, da es sich in die Enge gedrängt fühlt.
Besondere Regeln beim Tauchen mit Haien
Tierische Begegnungen mit Haien sind wohl die faszinierendsten Erlebnisse beim Tauchen überhaupt. Im Vergleich zu Tieren, wie Schildkröten oder Clownfischen, die von Haus aus ungefährlich sind, gilt es hier beim Tauchen einige besondere Regeln zu berücksichtigen, wenn du auf Haie triffst:
- Bleibe immer wachsam und drehe den Tieren nach Möglichkeit nicht den Rücken zu. Blicke ihnen möglichst immer in die Augen, um dich von den Tieren nicht überraschen zu lassen.
- Wie bei allen anderen Meereslebewesen auch, solltest du gerade bei Haien hektische Bewegungen vermeiden. Wildes Gezappel könnte ein Hai als panisches Verhalten eines Beutetiers deuten. Er kann es, muss es aber nicht.
- Bewege dich idealerweise in einer Gruppe von Tauchern. Hier kannst du dir beim Tauchen das Schwarmverhalten zunutze machen und den Schutzmechanismus vieler Meerestiere nutzen. So kommt selbst der vorwitzigste Hai nicht auf dumme Ideen.
- Halte Abstand zu Köderboxen. Gerade beim Haitauchen werden diese gerne genutzt, um die Tiere anzulocken. Auch das eigenhändige Füttern von Haien und allen anderen Meerestieren ist ein No-Go.
Informiere dich vor dem Tauchen über das Tauchrevier
Die beste Vorbereitung auf tierische Begegnungen ist die Kenntnis über das Tauchrevier und seine Bewohner. Wenn du weißt, wer oder was dir beim Tauchen angefangen vom Kugelfisch über den Barrakuda bis hin zum majestätischen Manta begegnen kann, kannst du dich darauf einstellen. Das betrifft einerseits das zurückhaltende Verhalten gegenüber besonders schreckhaften Tieren, die du gerne fotografieren würdest.
Andererseits kannst du so gleich sicherstellen, dass tierische Begegnungen nicht schmerzhaft werden oder schlimmstenfalls im Krankenhaus landen, weil du beim Tauchen über Grund einen vergrabenen Steinfisch mit einer Koralle verwechselt hast. Beachtest du beim Tauchen die wichtigsten Verhaltensweisen, steht unvergesslichen Tierbegegnungen nichts mehr im Wege.