Was du zum Thema Tauchen und Gesundheit wissen solltest

Tauchen ist gesund für Körper und Geist. Aber bist du auch gesund genug zum Tauchen? Das ist keine rhetorische Frage, sondern eine Frage, die sich jeder Taucher vor dem Dimensionswechsel ins Reicht der Meeresbewohner stellen sollte. Denn nur, wer fit und gesund ist, taucht auch sicher. Aber worauf sollte ich vor dem Tauchen achten, was beinhaltet die Tauchtauglichkeitsuntersuchung und wann sollte ich auf keinen Fall tauchen? Wir haben die Antworten.

Eine solide Fitness ist die Grundlage zum Tauchen

Auch wenn du beim Tauchen scheinbar schwere los durch das Wasser gleitest, ist eine gewisse Grundfitness essenziell. Gerade das Schwimmen längerer Strecken sollte für dich kein Problem darstellen. Immerhin kann die Strömung dich bei Tauchgängen in offenen Gewässern ordentlich bearbeiten, was dich einiges an Kraft kostet. Insbesondere Strömungstauchgänge gehen ordentlich an die Substanz.

Wem es hier an der richtigen Ausdauer fehlt, der läuft u.a. Gefahr Krämpfe zu erleiden. Und das muss beim entspannten Tauchen nun wirklich nicht sein. Über die Druckverhältnisse denken auch nur wenige Taucher nach. Diese sind für den Körper ebenfalls eine merkliche Belastung. Wer tauchen gehen möchte, sollte daher zumindest ab und zu an durch Sportarten wie Joggen, Radfahren, Schwimmen und Krafttraining an Kraft und Ausdauer arbeiten.

Die Tauchtauglichkeitsuntersuchung – Der Taucher-TÜV

Um Sicherzustellen, dass du tauchtauglich und gesund bist, setzen die meisten Tauchschulen eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung voraus. Auch viele Anbieter von Tauchsafaris, Tauchreisen und die Tauchbasen selbst achten verstärkt auch eine ärztlich bescheinigte Tauchtauglichkeit. Zu dieser Untersuchung, die du bei einem spezialisierten Tauchmediziner oder auch Arbeitsmediziner (Standard G31) durchführen kannst, gehören unter anderem folgende Untersuchungen:

  • Lungenfunktionsuntersuchung
  • Herz-Kreislauf-Untersuchung (Puls, Blutdruck, Auskultation)
  • Untersuchung von Ohren und Nebenhöhlen
  • Ruhe- und Belastungs-EKG
  • Blutbild (in manchen Fällen)
  • Röntgen des Brustkorbs (in einigen Fällen)

Darüber hinaus ist eine umfangreiche Anamnese und Aufklärungsgespräch Teil der gesundheitlichen Untersuchung. Hier wird neben eventuellen Vorerkrankungen auch der psychische Bereich abgearbeitet. Überprüft wird u.a., die mentale Reife, das Maß der Eigenverantwortung, die Neigung zu plötzlicher Panik sowie der Umgang mit Suchtmitteln.

Ohne „TÜV-Plakette“ tauchen – Lass das besser

Einige Tauchbasen ermöglichen dir das Tauchen auch ohne gültige tauchärztliche Untersuchung. Gemeinhin ist eine solche Untersuchung in Deutschland für Freizeittaucher auch nicht verpflichtend. Nur Berufstaucher, Feuerwehrtaucher, Polizeitaucher und Co. müssen regelmäßig eine Untersuchung nach dem Standard G31 vorweisen. Stattdessen kannst du bei vielen Anbietern eine gesundheitliche Selbsterklärung abgeben. Damit bestätigst du auf eigene Verantwortung, dass du gesund bist.

Passiert dann doch etwas, trägst du die Verantwortung. Im schlimmsten Fall bedeutet dies, dass weder die Versicherung der Veranstalters noch deine eigene Versicherung für etwaige Behandlungskosten aufkommst bzw. diese zurückfordert. Zum Wohl deiner eigenen Gesundheit, sollte die regelmäßige Untersuchung der Tauchtauglichkeit für dich selbstverständlich sein. Ganz nebenbei weißt du so auch, dass mit dir sonst gesundheitlich alles in Ordnung ist.

Wann du deinen Tauchgang lieber aufschiebst

Krank Sport treiben ist keine gute Idee. Das gilt vor allem bei anspruchsvollen Sportarten wie dem Tauchen. Immerhin bewegst du dich in einer nicht ganz ungefährlichen Umgebung. Mit Erkrankungen, die Schleimhäute, das Gehör oder die Nebenhöhlen betreffen, solltest du nicht ins Wasser gehen. Dazu gehört neben der klassischen Erkältung auch Nasennebenhöhlenentzündungen, Mittelohrentzündungen aber auch grippale Infekte. In diesen Fällen solltest du mit dem Tauchen lieber warten, bis du wieder gesund bist.

Ebenfalls nicht tauchtauglich bist du, wenn du unter dem Einfluss von Alkohol stehst. Längere Pausen sind dagegen bei einer bestehenden Schwangerschaft geboten. Sowohl Gerätetauchen als auch Apnoetauchen ist während der Schwangerschaft ein No-Go, um eine Sauerstoffunterversorgung für das ungeboren Kind auszuschließen. Wenn du jedoch kerngesund, fit und nicht gerade schwanger bist, gehört das Tauchen zu den gesündesten und vor allem gelenkschonendsten Sportarten überhaupt.