Tauchen – mehr als nur ein Hobby

Die Tiefe des Meeres ist das letzte große Geheimnis unseres Planeten. Das Tauchen ist daher mehr als nur ein Hobby wie Briefmarken sammeln oder Fahrradfahren. Tauchen ist eine faszinierende Leidenschaft, die dich in eine Welt vordringen lässt, die den meisten Menschen verschlossen bleibt. Aber auch die körperliche Herausforderung in dem für den Menschen lebensfeindlichen Medium Wasser machen die Faszination Tauchen aus.

Ausflug in den „Weltraum des kleinen Mannes“

So mancher bezeichnet das Tauchen auch als den „Weltraum des kleinen Mannes.“ Wen wundert das? Immerhin hat die Unterwasserwelt mit dem All vieles gemeinsam. Neben der schier unendlichen Weite ist es vor allem das Gefühl der Schwerelosigkeit. Gerade jenes Gefühl der Leichtigkeit ist es, die das Tauchen so faszinierenden macht. Auf keine andere Weise können wir Menschen einen uns unbekannten Lebensraum so entspannt und entschleunigt erkunden.

Bei jedem Tauchgang – ganz gleich, ob in Seen oder dem Meer – scheint die Zeit stillzustehen. Du nimmst die Rolle des Beobachters ein und siehst Dinge live und in Farbe, welche die meisten Menschen höchstens aus dem Fernsehen kennen. Dass sich das Sporttauchen bei vielen, die es einmal im Urlaub ausprobiert haben, zu einer Leidenschaft fürs Leben entwickelt ist da nicht verwunderlich.

Eine seltene, aber intensive Leidenschaft

Ein Blick auf die Zahlen beweist, dass das Tauchen kein gewöhnliches Hobby ist. Eine Untersuchung zeigt, dass in Deutschland lediglich rund eine halbe Million Menschen regelmäßig auf Tauchstation gehen. Diese Zahl ist laut der entsprechenden Statistik zwischen 2017 und 2021 weitgehend konstant. [1] Das entspricht etwa 0,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich: Gegenüber anderen Hobbys liegt das Tauchen weit abgeschlagen.

Auf Rang 1 stand im Jahr 2021 mit 27 Prozent die Gartenarbeit, gefolgt von Shopping mit 26 Prozent und Fotografieren mit 21 Prozent.[2] Dieser Vergleich zeigt bereits, dass Tauchen im Vergleich zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen viel mehr als ein Hobby ist. Allein der Aufwand, das notwendige Fachwissen, die Anforderungen an die körperliche und geistige Fitness, der Forscherdrang und nicht zuletzt die potenzielle Gefahr der Tiefe machen den Tauchsport zu etwas Besonderem.

Von Hobbyforschern, Rekordjägern und Berufstauchern

So mancher Hobbytaucher ist bereits der Faszination Tauchen erlegen. Was bei einem Schnorchel-Trip mit den Schildkröten Elbas, Korallentauchen am Great Barrier Reef oder einer Begegnung mit majestätischen Walhaien begann, endete nicht selten in einer Berufung. Erst durch das einmalige Erlebnis Unterwasser hat sich bei vielen Hobbytauchern ein Gefühl für die faszinierende Zerbrechlichkeit der ebenso einmaligen wie unbekannten Ökosysteme gebildet.

Einmal mit dem Forscher- und Entdecker-Virus infiziert, hat so mancher eine Karriere als Meeresbiologe, Berufstaucher oder Unterwasserarchäologe gewählt. Ja, auch wir Menschen haben in Meeren und Seen unsere Spuren hinterlassen, die sich nur mit Pressluftatmer wiederentdecken lassen.

Ob nun Wracks aus der goldenen Zeit der Karibikpiraten, Hinterlassenschaften aus den Weltkriegen, versunkene antike Stätten im Mittelmeer oder steinzeitliche Siedlungsspuren in Gewässern wie dem Bodensee. Die schiere Bandbreite, die das Tauchen sowohl im beruflichen als auch im sportlichen Bereich bietet, sucht ihresgleichen.

Neben Hobbyforschern, Naturliebhabern und Berufstauchern vereint das Tauchen auch ambitionierte Sportler und Rekordjäger unter seinem Dach. Während so mancher die „Bucket-List“ der Top-Tauch-Spots für das geistige Fotoalbum abarbeitet, jagen andere nach Tiefenrekorden oder nach dem Ruhm, ein Wrack, eine Höhle oder einen anderen beliebigen Ort als erster zu betauchen. Ganz gleich, was deine Motivation zum Tauchen ist, eines ist klar: Tauchen ist weit mehr als ein Hobby. Tauchen ist die wohl schönste und facettenreichste Leidenschaft der Welt.

Quellen:

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171152/umfrage/haeufigkeit-von-tauchen-in-der-freizeit/
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171168/umfrage/haeufig-betriebene-freizeitaktivitaeten/