Streng genommen müsste an dieser Stelle ein rotblinkendes Fenster aufploppen: ALARM! BITTE LESEN SIE NICHT WEITER! HIER GIBT ES WIRKLICH NICHTS ZU SEHEN! Denn wer bisher noch keinen Tauchschein hat, der sei gewarnt: Man kommt nicht mehr los von diesem wunderbaren Sport. Einmal infiziert, will man mehr. Haie sehen, Delfine fotografieren, scheinbar schwerelos durch die Meere treiben. Klingt gut? Dann vielleicht doch weiterlesen. Denn hier geht’s darum, wie ein Tauchkurs im Dive4Life-Tauchcenter abläuft.
Zunächst einmal: Willkommen in der magischen Unterwasserwelt. Wer „Findet Nemo“ oder die BBC-Dokumentation „Blue Planet“ sah, hat ja immerhin schon eine grobe Ahnung davon, wie es da unten aussieht. Sich aber wie ein Teil dieser wunderbaren Welt zu fühlen, wie ein Menschenfisch im 20-Meter-Becken, und einfach mittendrin zu sein, das ist noch einmal etwas ganz anderes. Und „anders“ bedeutet an dieser Stelle „noch viel besser“.
Um Tauchen zu lernen, sollte man – welch’ Überraschung – schwimmen können. Wer also mindestens das „Seepferdchen“ aus Kindertagen an der Badehose pappen hat, bringt schon gute Voraussetzungen mit. Mindestens zehn Jahre alt und gesund muss man außerdem sein – und dann kann es schon losgehen. Der Anfänger-Tauchschein heißt „Open Water Diver“ und ist im Indoor-Tauchcenter von Dive4Life innerhalb von vier Tagen machbar. Aufgeteilt ist er in Theorie-, Pool- und Freiwasserlektionen. Das klingt kompliziert? Ist es aber wirklich nicht.
Drei Tage Pool, ein Tag am See
An zwei Terminen à vier Stunden üben die Schüler mit ihrem Tauchlehrer im Indoor-Pool bei muckeligen 26 Grad alles Wichtige. Sie lernen, wie man den Druckausgleich macht, warum langsames Auftauchen wichtig ist, wie man unter Wasser die Maske ausbläst und sich möglichst energiesparend mit Flossen bewegt. Zu den Praxisübungen gibt es kurze Theorieeinheiten im Schulungsraum. „Was, Schule?“, mag der eine oder andere nun entsetzt rufen. „Und wohl auch noch eine Prüfung, oder wie?“. Keine Sorge: Der Theoriepart hat nix mit traumatischen Mathe- oder Physiktests zu tun. Der Tauchlehrer beantwortet Fragen und gibt anschauliche Beispiele, wie das Equipment funktioniert, worauf man achten muss beim Auftauchen, und was Archimedes und Boyle-Mayotte mit der Unterwasserwelt zu tun haben. Die haben die Tauchschüler bis dahin übrigens bereits kennen gelernt – und zwar im Selbststudium. Die Theorie-Unterlagen bekommen alle angehenden Taucher schon bei der Anmeldung, so dass sie in Ruhe zuhause lernen können.
Jeder Anfänger-Tauchkurs beinhaltet vier Tauchgänge im Pool. Die absolvieren die Schüler im Dive4Life an zwei Terminen. An einem dritten Tag treffen sich ebenfalls alle im Tauchcenter, schreiben dort eine Theorie-Prüfung (Multiple Choice) und haben damit Pool- und Theorie-Teil hinter sich. Danach geht es ins Freiwasser – ins Dive4Life.
Mit Buddy auf bis zu 18 Meter Tiefe
Wie jetzt, Freiwasser im Pool? Richtig gelesen. Viele Tauchverbände erlauben, dass die ersten beiden von insgesamt vier Freiwasser-Tauchgängen im Dive4Life absolviert werden. Denn der Pool „zählt“ aufgrund Größe, Begebenheiten und Tiefe wie Freiwasser. Die Open-Water-Diver-Kandidaten tun aber bei diesen beiden „Freiwasser“-Tauchgängen so, als wären sie tatsächlich im See oder im Meer. Heißt: Sie tauchen mit dickeren Neopren-Anzügen, mit Kopfhaube, mit Handschuhen und mehr Blei. Genau wie im See. Und dahin geht es dann am vierten Kurstag: In einem der wunderschönen Seen der Umgebung – zum Beispiel Fühlinger, Hitdorfer oder Widdauen See – stehen die Freiwasser-Tauchgänge drei und vier an.
Alles gemeistert, Tauchlehrer zufrieden? Dann herzlichen Glückwunsch – willkommen in der magischen Unterwasserwelt, und zwar als echter, brevetierter Taucher. Bis zu 18 Meter darf’s ab sofort mit einem Buddy in die Tiefe gehen. Im See, im Dive4Life, im Meer.
Wer nach dem Tauchkurs mit dem Taucher-Virus infiziert ist und nur noch von Fischen, Reisezielen und Druckausgleich spricht, dem nicken wir verständnisvoll zu: Einmal Pressluft geatmet, und schon ist es um einen geschehen. Wir hatten ja eingangs gewarnt…
cku