Tauchen im See und Tauchen im Meer

Top Dive Tauchen im Meer versus See

Wer in der Karibik, Australien oder im indischen Ozean das Tauchen in glasklarem Wasser gelernt hat, ist in einem Binnengewässer, wie beispielsweise einem See, womöglich hoffnungslos überfordert. Denn eine Tiefe von ca. 40 Metern in einem warmen, lichtdurchfluteten Meer entsprechen zum Beispiel ca. 20 Metern im Starnberger See.

Unterschiedliche Gewässer

Die geringere Sichtweite beim Tauchen im See ist nur einer der Unterschiede zu Tauchgängen im Meer. Im Gegensatz zu Meeren bleiben die Temperaturen im See im Sommer und auch im Winter relativ konstant bei ca. vier Grad Celsius. Hinzu kommt, dass viele Menschen in der Dunkelheit oder bei aufwirbelndem Untergrund, wie zum Beispiel Sand, in Panik geraten.

Grundsätzlich gilt daher beim Tauchen im See sowie beim Tauchen im Meer die Regel: Ruhe bewahren. Bereitet euch ausgiebig auf den Tauchgang vor und informiert euch genau über das Gewässer, in dem ihr tauchen wollt. Beispielsweise hat man in einem nährstoffarmen See oft Sichtweiten von über 15 Metern, während in nährstoffreichen Seen die Sichtweite oft kleiner als zwei Meter sein kann. Wer sich auf wirklich alles vorbereiten möchte, sollte sich bei den Einheimischen und dem Tauchguide informieren, ob bereits Menschen im See verschwunden sind. Schließlich möchte man auf seinen Tauchgängen in den Tiefen des Sees keine unschöne Entdeckung machen.

Macht euch klar, dass Seen meistens kälter sind als Meere. Ihr solltet daher entsprechende dicke, warme Kleidung und vor allem Handschuhe tragen. Wer in einem See taucht hat oftmals Sichtweiten von weit unter sieben Metern. Daher ist eine gute Navigation, oft mit dem Kompass, notwendig um die Orientierung nicht zu verlieren. Beachtet, dass das Bedienen der Ausrüstung durch die dicken Handschuhe deutlich erschwert wird. Am besten probiert ihr dies vor dem Tauchgang aus, denn die Gefahr seinen Tauchpartner zu verlieren, ist bei wenig Sicht und Dunkelheit entsprechend hoch.

Von vielen hört man: „Wer im See tauchen kann, kann dies automatisch auch im Meer und umgekehrt.“ Wie bereits erklärt, trifft das natürlich nicht zu. Nur wer die Unterschiede und Besonderheiten des jeweiligen Gewässers kennt und mit der passenden Ausrüstung ausgestattet ist, wird sowohl im Salzwasser als auch Süßwasser einzigartige Tauchgänge erleben.

Die besten Orte für Tauchen im See

Wer diese Art des Tauchens zunächst in den heimischen Seen ausprobieren möchte, muss gar nicht so weit fahren. In Deutschland gibt es viele Seen mit speziellen ansässigen Tauchschulen.

Jeder, der sich beispielsweise nach Ruhe und klarem Wasser sehnt, fühlt sich besonders im großen Stechlinsee sehr wohl. Der natürliche See im Norden von Brandenburg liegt mitten in einem Naturschutzgebiet und bietet allen Tauchern eine exzellente Wasserqualität.

Wer lieber auf eine Art Schatzsuche gehen möchte, fährt zum Kreidesee in Hemmoor in Niedersachsen. Der aus einem Kreide-Tagebau hervorgegangene See ist gleichermaßen gut für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Im Wasser sind noch viele Reste des ehemaligen Tagebaus und verschiedene Wracks sowie Wasserbewohner zu sehen.

Einer der beliebtesten Tauchseen in Nordrhein-Westphalen ist Messinghausener See, der auch unter dem Namen „See im Berg“ bekannt ist. Aufgrund seiner meist hervorragenden Sichtweiten ist er bei Tauchern sehr beliebt, wodurch die Anzahl der Taucher pro Tag vom Betreiber beschränkt werden musste. Im Wasser selbst können Taucher auf unterschiedlichen Ebenen verschiedene Objekte entdecken, wie zum Beispiel Container, ein kleines Haus, ein Caravan, zwei Röhren sowie drei Übungsplattformen.

Weitere Tauchseen und deren besondere Eigenschaften findet ihr unter anderem auf Seen.de.