Tauchen im Cospudener See

Wenn man schon nichts machen kann während Corona, dann will man wenigstens etwas sehen! Nach diesem Motto sind wir mit dem Auto Richtung Leipzig aufgebrochen, um die Neuseenlandschaft zu erkunden.

Eine Vielzahl Gewässer zählt zu der Landschaft. Wir hatten uns im Vorfeld schlau gemacht und beschlossen den Cospudener See zu betauchen. Der „Cossi“, wie er von den Einheimischen genannt wird, ist ein Tagebaurestloch. Bis in die frühen Neunziger Jahre wurde noch Braunkohle gefördert und hat die ökologisch wichtige Auenlandschaft stark in Mitleidenschaft gezogen. Umweltschützer erreichten, dass der Tagebau gestoppt wurde und das riesige Loch zwischen 1993 und dem Jahre 2000 geflutet wurde. Der See ist maximal 55m tief, hat eine Uferlänge von über 10 Kilometern und liegt in 115 m ü.NN. Nicht nur Taucher können ihrem Hobby nachgehen. Auch Segeln, Surfen, Paddeln und Baden ist seitdem am Cospudener See möglich.

Vom lebendigen Wassersport haben wir herzlich wenig bemerkt, da unsere Tauchgänge während des Lockdowns im Winter stattfanden. Coronabedingt hatte die örtliche Tauchschule Kamski geschlossen, aber wir konnten unser Auto für 6 Euro Parkgebühr am Tag wohlbehütet abstellen. Wir sind mehrmals vom Strand vom Pier 1 aus getaucht.

Zuerst hat der Taucher einen flach abfallenden Kiesgrund, wo das An- und Ablegen der Ausrüstung für jede Tauchergröße einfach gelingt. Über ein aus verschiedenen Gräsern bestehenden Saum in 2m bis 5m Tiefe, erreicht man ein langsam abfallenden verleinten Bereich mit Plattformen, kleinen Booten oder Wracks, schwebenden Ringen und vielem anderen mehr. Ein Spielplatz und Entdeckungsparcours in einem! Der Spezialkurs Tarierung in Perfektion ist hier bestens vorbereitet. Auch für den Navigationsspezialkurs sind die Bedingungen ideal. Ab 20m fällt der Grund dann steiler ab, und die Tiefe für einen Tieftauchkurs ist sehr gut erreichbar.

Die Sichtverhältnisse schwanken je nach Witterung und Jahreszeit, sind aber mit bis zu 10m überraschend gut. Da der Cospudener See recht groß ist, kann hier bei viel Wind auch Welle entstehen und sogar eine gewisse Strömung war teilweise zu bemerken. Wirbelt der Taucher allerdings etwas auf, sind die Schwebeteile lange Zeit zu sehen bzw. die Sicht ist dann eingeschränkt.
Außer im Winter, wo sich die Tiere zurückziehen und nur ein paar Krebse zu entdecken sind, ist der See wohl gut mit Fisch besetzt. Wegen der Tiefe fällt die Temperatur ab Herbst nicht so schnell ab, wie in anderen flacheren Seen.
Wir haben uns sagen lassen, dass Übernachtungen in unmittelbarer Nähe in Appartements möglich sind. Wer lieber auf dem Campingplatz nächtigt, kann dies auch tun. Auf der Pier gibt es in normalen Zeiten Restaurants, viele kleine Verkaufsstände und in unmittelbarer Nähe auch Einkaufsmöglichkeiten.

Unser Fazit! Abtauchen im „Cossi“ lohnt sich auf jeden Fall und während Corona erst recht! Wir kommen wieder, aber dann mit Sommergetränk am Beach nach dem Tauchen!