Reisen in Corona-Zeiten!

Landkarte auf braunem Holztisch

Der Sommer in Deutschland geht langsam zu Ende und die Tage werden kürzer. In dieser sogenannten dunklen Jahreshälfte ist bzw. war es für viele nahezu selbstverständlich, der Winter-Depression zu entfliehen und in Urlaub zu fahren.

Doch ist bzw. wird dies in diesem Herbst und Winter auch möglich sein? Vieles wird vom aktuellen Pandemie-Geschehen in Deutschland aber auch in den Reisezielen abhängen.

Der Autor hat vor wenigen Tagen mit einer ersten Taucher-Gruppenreise nach der langen Reisepause das Experiment gewagt und ausprobiert, wie Reisen in Corona-Zeiten geht.

Wir waren eine Woche auf der italienischen Taucher-Insel Ustica, die vor Sizilien liegt.

Vorbereitungen

Wer aktuell eine Reise plant, muss sich bezüglich der Einreisebestimmungen und der Verhaltensregeln ein wenig vorbereiten und recherchieren. In unserem Beispiel-Fall ging es also um Italien und um Sizilien. Hier waren die Besonderheiten, dass Italien für alle Fluggäste medizinische Atem-Masken vorschreibt und keine normalen Mund-Nase-Bedeckungen akzeptiert werden. Im Alltagsleben sind Stoffmasken aber gebräuchlich und zugelassen. Die autonome Region Sizilien verlangt eine Registrierung aller Touristen und Geschäftsreisenden vor Einreise. Dazu gibt es eine Internet-Seite sowie eine App, die in italienischer und englischer Sprache verfügbar ist und gut funktioniert.

Außerdem ist in ganz Italien ab 18 Uhr abends das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung in der Öffentlichkeit nötig.

Die Informationen für jedes Land erhält man über die Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes auf den einschlägigen Internet-Seiten sowie gegebenenfalls über die Seiten der jeweiligen touristischen Ländervertretungen.

Die Anreise

Schon auf der Bahn-Anreise zum Flughafen Frankfurt mussten wir die aktuell im öffentlichen Nahverkehr überall verlangten Mund-Nase-Bedeckungen tragen. Das war aber auch schon die einzige Einschränkung. Die positive Überraschung: Die Züge waren relativ leer und die Anreise dadurch ziemlich problemlos und entspannt. Und wenn man zwischendurch mal eine kleine Masken-Pause benötigt, empfiehlt sich ein kleiner Snack oder einfach nur eine Flasche mit Getränken im Handgepäck: Zum Essen und Trinken nämlich darf man die Maske zwischendurch abnehmen.

Auf den Flughäfen die nächste positive Überraschung für uns als Reisende: So leer haben wir in den letzten 20 Jahren keinen Flughafen erlebt. Natürlich müssen Masken getragen werden und es gibt Abstandsregeln. Über die lokalen Regeln und Gebräuche informieren überall Hinweis-Schilder. Auf unserem Zwischenstopp-Flughafen in Zürich war sogar das Abnehmen der Maske erlaubt, wenn ein Mindestabstand von 2 m eingehalten werden konnte.

Das Einsteigen ins Flugzeug ist inzwischen von den meisten Fluglinien über Boarding-Gruppen organisiert, dass jeder Reisende schnell seinen Platz erreicht und sich setzen kann, so dass die Gänge frei sind und der gesamte Einsteige-Vorgang problemlos abläuft. Am Gate setzen sich immer mehr die sogenannten self-scanning Eingänge durch, bei denen der Reisende kontaktlos seine Boardkarte selber scannt und einsteigt. Abstände an den Gates wurden von allen Reisenden problemlos eingehalten.

Der Aufenthalt

Im Zielgebiet waren die Einschränkungen mehr als überschaubar, da das Infektionsgeschehen auf Ustica wie in ganz Sizilien gering ist: In der Hotel-Rezeption sowie in Geschäften, in Restaurants auf dem Weg zum Tisch und im Inselbus musste eine Mund-Nase-Bedeckung getragen werden. Das sind wir von zu Hause aktuell ja auch gewohnt.

Im Hotel gab es das Frühstück nicht in Büfett-Form, sondern jeder Gast bekam täglich ein Formular für die Frühstücksbestellung, die dann morgens problemlos serviert wurde. Das Frühstück war dadurch nicht ganz so reichhaltig wie sonst bei einem Büffet.

Und nun zu den positiven Erlebnissen: Das Tauchen ging durch die Hygiene-Konzepte der Tauchbasen mit kleinen Gruppen sehr unkompliziert und die Tauchgebiete waren genauso wenig überfüllt wie die Restaurants auf der Insel. Alle Mitarbeiter vor Ort haben sich allergrößte Mühe gegeben, die Touristen glücklich zu machen, da sie ebenfalls sehr froh sind, wieder arbeiten zu dürfen.

Leider merkte man jedoch auch, dass den touristischen Einrichtungen die Gäste und damit die Einnahmen fehlen. So wurden beispielsweise defekte Sonnenschirme im Hotel nicht schnell ersetzt, weil kein Geld vorhanden ist. Wenn diese Spirale sich weiter dreht, werden nach und nach überall in der Welt weitere Hotels und andere touristische Einrichtungen schließen müssen und wir werden weniger oder keine Möglichkeiten mehr haben, Urlaub zu machen…

Aktuell mögliche Taucher-Destinationen

Zurzeit sind insbesondere Destinationen innerhalb der EU-Staaten, die nicht von der noch bis Ende September geltenden weltweiten Reisewarnung betroffen sind, möglich. Hier seien als Beispiele die griechischen Inseln sowie die portugiesische Blumeninsel Madeira genannt, aber auch italienische Tauchinseln (z. B. Ustica) oder vor allem Malta und die benachbarte Schwester-Insel Gozo. Auch Reisen auf die niederländische Karibik-Insel Bonaire sind bereits möglich.

Angekündigt sind sehr kurzfristig Reisemöglichkeiten in mehrere internationale Destinationen mit guten Werten und Hygiene-Konzepten, so zum Beispiel auf die Malediven, eines der internationalen Taucher-Paradise.

Ab 1. Oktober wird die weltweite Reisewarnung aufgehoben und durch eine Länderliste von Risiko-Gebieten ersetzt. Diese Risiko-Gebiete werden ständig durch das Robert Koch Institut neu bewertet und aktuell veröffentlicht. Hier der dazugehörige Link:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete_neu.html

Wir warten mit Spannung auf die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben und hoffen mit vielen Millionen Beschäftigten der weltweiten Tourismus-Branche auf möglichst viele Länder mit guten Zahlen und Hygiene-Konzepten, die einen entspannten Urlaub wieder möglich machen.

Fazit

Unser eindeutiges Fazit lautet: Reisen ist verantwortungsbewusst auch in Corona-Zeiten möglich und mit nur etwas mehr Aufwand bei der Recherche und Ziel-Auswahl sowie relativ kleinen Einschränkungen bei der Anreise verbunden. Auch im Zielgebiet muss sich der Urlauber an Regeln halten (in der Regel ähnliche wie zu Hause auch) und verantwortungsbewusst benehmen.

Dann jedoch kann man in vielen Urlaubsgebieten heute einen sehr entspannten Urlaub verbringen und die altbekannten Nachteile des in der Vergangenheit teilweise ausufernden Massentourismus gibt es derzeit glücklicherweise nirgendwo auf der Welt, da es diesen Massentourismus eben nicht gibt.

Wenn man die vielen Vorteile bedenkt, die Reisen für alle Beteiligten hat, lautet unser Appell an Euch: Steckt nicht den Kopf in den Sand sondern findet gemeinsam mit Eurem Top-Dive Fachgeschäft heraus, welche Reiseziele aktuell als sicher gelten und eine Alternative sind. Unsere Erfahrung: Ihr werdet vermutlich ganz andere tolle neue Destinationen kennen und lieben lernen.

Und Ihr tut den vom Tourismus abhängigen Organisationen wie Tauchbasen, Hotels, Restaurants und vor allem den örtlichen Mitarbeitern, deren Existenzen von diesen Einkommen abhängen, einen riesigen Gefallen. Damit sorgt Ihr mit dafür, dass die gesamte Tourismus-Branche überleben kann und es auch nach der Pandemie noch Möglichkeiten zum Urlauben gibt…

 

Gerne berät Euch Euer Reiseteam aus dem Top-Dive Fachgeschäft in Zusammenarbeit mit unseren Tauchreiseveranstaltern über die aktuellen Möglichkeiten, die sich natürlich ständig verändern. Füllt einfach das Kontaktformular aus und wählt Euren Top-Dive Fachhändler für eine Reiseberatung aus.