Endlich Samstag. Du freust dich schon die ganze Woche auf den Tauchausflug am Wochenende. Deine Buddys haben Zeit, der Spot ist recherchiert und sogar das Wetter spielt mit. Dafür nimmt man auch gern eine längere Anfahrt in Kauf. Die Vorfreude ist perfekt. Dann am Tauchplatz die böse Überraschung: Ein Verschleißteil deiner Ausrüstung gibt den Geist auf. Ausgerechnet jetzt. Und weit und breit gibt es keinen Tauchshop, der Ersatz liefern könnte. Die Enttäuschung ist groß. Doch das muss nicht sein.
Vorgesorgt
Viele Ausfälle kann man leicht vor Ort provisorisch beheben. Vorausgesetzt, man hat die nötigen Ersatzteile und Werkzeuge dabei. Wer regelmäßig unabhängig von Tauchbasen ins Wasser geht, ist gut beraten, sich ein Notfall-Päckchen anzulegen und dauerhaft im Auto zu deponieren. Praktische Tool-Koffer gibt es unter anderem von der Firma Stanley, die viele von den Ausrüstungs-Rollboxen kennen. Es reichen aber auch eine einfache Gefrierdose oder eine ausrangierte Reglertasche. Wichtiger ist der Inhalt. Hier ein paar Tipps, die für wenig Geld zusammengestellt sind – im Zweifel aber einen ganzen Tauchtag retten können.
- Kabelbinder
- Panzertape (Gaffa)
- Etwas Schnur/Caveline
- Etwas Bungee-Cord
- Etwas Draht
- Ersatz-Karabiner
- Ersatz-Mundstück
- Revisions-Kit deines Reglers
- Etwas abgefülltes Silikonfett
- Imbusschlüssel für Blindstopfen
- Feinwerkzeug
- Maulschlüssel für Schläuche
- Fahrradflickzeug
- Seitenschneider
Improvisationstalent
Mit dieser kleinen Auswahl kann man schon eine ganze Menge lösen. Und dafür muss man nicht MacGyver heißen. Eine gerissene Manschette kann geflickt einen Tauchgang halten. Um einen O-Ring auszuwechseln, reichen die Reste deiner letzten Revision völlig aus. Werkzeuge wie kleine Zange, Pinzette oder Zahnarzt-Instrument gibt’s für wenige Euro auf dem Flohmarkt. Selbst ein vergessener Bleigurt kann leicht ersetzt werden: Ein paar Werkzeuge aus den Autos mit Kabelbindern verzurrt, Schnur mit Schlaufe dazwischen und per Karabiner weggeklickt – fertig.
Mitgedacht
Natürlich kann man nicht immer an alles zugleich denken. Und jeder vergisst mal was. Hier können kleine Routinen helfen. Zum Beispiel, indem man beim Packen der Tauchkiste gleich an Redundanzen denkt. Die Ersatzmaske muss nicht nur bei technischen Tauchern zum Standard gehören. Und eine zweite Kopfhaube und ein weiteres Paar Handschuhe nehmen keinen Platz weg – können jemandem aber einen Tauchgang retten. Übrigens – um Defekte am Maskenband zu vermeiden, empfiehlt es sich, sofern noch nicht geschehen, diese umgehend durch Klettbänder zu ersetzen.
Fazit:
Vielleicht hast du in einer Schublade im Keller alten Tauch-Kleinkram gesammelt. Schau mal rein, einiges wirst du noch gebrauchen können. Und beim nächsten Baumarkt-Besuch lohnt es sicher, etwas am 1-Euro-Regal zu verweilen. Auch ein Tool-Kit oder Schweizer Taschenmesser sollte in keinem Handschuhfach fehlen.
Text: Elmar Klemm
Bild: mares