Nun ja, um es gleich vorweg zu nehmen, der See liegt ein paar Minuten von Wuppertal entfernt in Radevormwald. Die Tauchbasis (Tauchen und Freizeit) stammt jedoch aus Wuppertal und ich denke, es lässt sich darüber streiten, ob der See nun Wupper-Talsperre oder Wuppertal-Sperre heißt. Für mich natürlich das letztere, ohne Radevormwald seinen See streitig machen zu wollen.
Natürlich ist es – strikt genommen – auch nicht mein See. Aber ich verbringe viel Zeit unter Wasser in dem See und fühle mich da sehr zuhause. Was macht die Wuppertalsperre so besonders? Wir haben keine tropischen Fische, die Sicht ist meistens – nun ja – gewöhnungsbedürftig und im Winter ist es mit 4° Wassertemperatur doch manchmal ein wenig frisch. Aber… wir haben Abenteuer! In unserem Stausee – nicht weit von unserem Einstieg entfernt – liegt Deutschlands älteste – aber versunkene – Brücke über die Wupper. Die früheste Aufzeichnung der Kräwinklerbrücke stammt aus dem Jahr 1715 und unsere Kräwi, wie sie liebevoll genannt wird, ist noch weitestgehend in Takt. Zweifelsohne ein Highlight. Ohnehin war unser See, bevor er zum Stausee wurde, eine kleine Industrie-Siedlung mit unter anderem Stahlwerk, Bahnhof, Wasserkraft-Zentrale und Eisenhammer (Schmiede). Diese Gebäude wurden zum größten Teil abgerissen, bevor die Wuppertalsperre vor gut 30 Jahren geflutet wurde. Dennoch ist vieles noch erhalten unter Wasser. Zu den erhaltenen Unterwasser-Highlights gehören unter anderem eine industrielle Rohrbrücke (mit Fahrbahn), eine Fabrikfassade und die Einläufe zum Wasserkraftwerk nahe des Eisenhammers. Daneben gibt es diverse (auch absperrbare) Wehre, Kade-Mauern und Fundamente zu erkunden.
Die Wuppertalsperre ist kein einfaches Gewässer zum tauchen. Sie gibt ihre Geheimnisse nicht ohne weiteres preis. Dennoch entdecken wir bei unseren Erkundungstauchgängen noch immer neue Hinterlassenschaften vergangener Zeiten. So haben wir in diesem Jahr unter Wasser:
– einen Messpunkt (ca. 1,40m hohe Betonsäule) entdeckt, der in den 80er Jahren als messtechnische Referenz für den Bau der Autobrücke (B229) über die Wupper verwendet wurde.
– diverse mehrere Kubikmeter große Trümmer einer früheren Eisenbahnbrücke über die Wupper entdeckt.
– etwa 500 Meter des Verlaufs einer historischen Straße von der früheren Fabrik P.D.G. Sieper & Söhne bis zur Kräwinklerbrücke geortet und mit einer Leine markiert.
„Wir“ sind in diesem Fall meine Tauch-Buddies und ich. Wir haben so viel Spaß an den Abenteuern in unserem See, dass wir uns zusammen getan haben im Verein „Gemeinschaft für Projekt- und Explorationstauchen e.V.“. Bei unseren Arbeiten werden wir auch regelmäßig von Behörden unterstützt, z.B. wenn es darum geht Sonar-Bilder zu erstellen um Gebäude-Reste zu lokalisieren.
Die Sehenswürdigkeiten in der Wuppertalsperre sind nichts für unerfahrene Taucher. Es gibt einige Stellen wo man bei schlechter Sicht ungewollt und ohne es zu merken in Bauwerke rein tauchen kann. Wenn du tauchen lernen möchtest, oder mal mit uns in unserem See tauchen willst, oder auch der Meinung bist, dass Tauchen mehr Abenteuer als bunte Fische braucht, dann melde dich gerne beim Top Dive Händler Tauchen und Freizeit in Wuppertal. Ich freue mich darauf mit dir ab zu tauchen!