Licht unter Wasser! Ziemlich einleuchtend!

Ein Nachttauchgang ist eine besondere Herausforderung. Der Taucher ist ohne Tageslicht allein auf die mitgebrachte Beleuchtung angewiesen. Für die meisten Taucher ist dies zumindest anfänglich eine ungewohnte Situation. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Tauchgang bei Nacht oder ob die Dunkelheit von der Wassertiefe und schlechter Sicht kommt. Der SSI Specialty „Night Diving and Limited Visibility“ bereitet Taucher auf das Abenteuer Nachttauchen vor. In diesem Spezialkurs lernt man, was es bei einem Nachttauchgang zu beachten gilt. Der Kurs übt den Umgang mit Spezialausrüstung, man lernt die korrekten Ein- und Ausstiegstechniken kennen und erfährt wie man bei Nacht und eingeschränkter Sicht mit dem Tauchpartner kommunizieren kann.

Ein Nachttauchgang kann nicht ohne Lampe durchgeführt werden. Es ist das wichtigste, zusätzliche Ausrüstungsteil im Dunkeln. Die meisten Unterwasserlampen haben heutzutage einen LED-Brenner mit hohen Lichtleistung, die in tageslichtähnlichen Farben leuchten. Ein klarer Vorteil ist die hohe Lichtleistung bei geringem Strombedarf, die auch mit handelsüblichen Batterien erreicht werden kann. Gerade im Ausland und im Urlaub kann dies von Bedeutung sein. LED-Brenner haben außerdem eine lange Lebensdauer und gelten als robust und schlagunempfindlich.

Neben dem Brenner sind auch die Reflektoren einer Lampe entscheidend. Stark bündelnde Reflektoren sind beim Tauchen nicht verkehrt, da sie viel Licht auf einen Punkt bringen. Der Strahl sollte in der Lage sein, Wasserpartikel und Schwebeteilchen zu durchschneiden. Ein Abstrahlwinkel von 7-12 Grad hat sich als guter Kompromiss zwischen Sichtfeld und Reichweite gezeigt. Soll die Lampe auch zum Ausleuchten beim Fotografieren mitgenutzt werden, ist ein größerer Abstrahlwinkel besser, da eine gleichmäßige Ausleuchtung stattfindet.

Möchte man sich eine Tauchlampe zulegen, stellt sich zunächst die Frage nach dem Einsatzgebiet. Soll die Lampe überwiegend in heimischen Seen bei schlechten Sichtverhältnissen genutzt werden? Oder soll die Lampe hauptsächlich im Urlaub verwendet werden? Dann spielen Gewicht, Größe und Lademöglichkeiten ebenfalls eine Rolle.

Die gute Pflege einer Lampe wirkt stark lebensverlängernd. Nach dem Tauchgang sollte eine gründliche Spülung mit Süßwasser stattfinden. Die O-Ringe sollten nur sparsam mit Silikonfett eingerieben werden. Die Verschraubungen müssen regelmäßig auf Schmutz und Fusseln kontrolliert werden. Alle Akkus sollten gemäß Herstellerangaben gelagert und geladen werden. Zum Glück ist bei Tauchlampen eine Wartung durch einen Techniker nicht erforderlich.

Neben der Beleuchtung unter Wasser, hat eine Tauchlampe eine weitere wichtige Funktion: die Kommunikation! Eine Lampe mit einem starken Fokus kann auch ein Kommunikationsmittel sein. Die Besonderheiten der Signalgebung, sowohl im Wasser als auch an der Oberfläche, werden im SSI Specialty Night und Limited Visibility gründlich besprochen. Wenn man z.B. unter Wasser alle 30 Sekunden vom Lichtkegel der Lampe des Buddies gestreift wird, weiß man, dass alles o.k. ist.

Ein Nachttauchgang ist nie ganz ohne Risiko. Den Sicherheitsaspekten sollte daher erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dazu gehört auf jeden Fall, dass jeder Taucher eine Hauptlampe und eine helle Reservelampe mitführt. Die Ein- und Ausstiegsstelle sollte mit einem Blitzer gekennzeichnet sein. Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass der Taucher mit seinem Equipment bestens vertraut ist. Jeder Handgriff muss sitzen, der Taucher muss seine Ausrüstung blind bedienen können. Nachts ist die natürliche Orientierung sehr eingeschränkt und der Taucher muss sich stärker auf seine fluoreszierenden oder leuchtenden Instrumente verlassen können. Nicht jeder Tauchplatz ist für einen Nachttauchgang geeignet. Der Tauchspot sollte auf jeden Fall bei Tag bekannt sein. Sinnvoll ist es, den ersten Nachttauchgang in der Dämmerung zu starten. Damit fällt der Übergang zur Dunkelheit bedeutend leichter.

Lumen ist das Licht, welches eine Lichtquelle ungehindert durch Glas, Reflektoren etc. abstrahlt.

Lux ist das Licht, welches an dem angestrahlten Objekt ankommt (z.B. Fisch). Wichtig ist also bei einer Tauchlampe, wieviel Lux tatsächlich am Fisch ankommen. Dabei können günstige Reflektoren helfen und Glas um den Brenner herum die Strahlung verhindern.