Jackets und Co. – Wie unterscheiden sich die Tariereinheiten?

Ob Jacket, Wing, BCD oder ADV, die Tariereinheit des Tauchers ist eines der wichtigsten Ausrüstungsteile und spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlfühlen und die Sicherheit unter Wasser.

Die Tariereinheit hat mehrere Aufgaben: Dazu gehören die Tarierung, die Flaschenhalterung und die Schwimmhilfe an der Oberfläche.
Der Taucher kann seinen Auf- und Abtrieb regeln, d.h. sich austarieren. Die grundlegende Technik ist dabei stets gleich: Lufteinlassen heißt es geht nach oben und Luftablassen bedeutet, dass der Taucher sinkt. Komplett austariert ist der Taucher schwerelos. In der Regel wird über den Inflatorschlauch am Schultergurt, einem flexiblen Faltenschlauch, die Luft in den Auftriebskörper gelassen. Je nach Bauart kann die sogenannte Blase 40 Liter Luft aufnehmen. Geschützt ist die Blase durch eine äußere Hülle, die in der Regel aus strapazierfähigem Cordura- oder Nylon-Material gefertigt ist. Je nach Materialstärke unterscheidet sich das Jacket in Flexibilität und Gewicht. Außerdem soll die Tarierweste als Tragegestell für die Flasche dienen.

Am Rücken der Tariereinheit befinden sich Spanngurte zur Befestigung der Tauchflaschen. Die Auflage für die Tanks, auch Backplate oder Rückentrage genannt, ist meistens versteift und teilweise gepolstert, um ein bequemes Tragen zu gewährleisten. Weitere Ausstattungsmerkmale eines Jackets können D-Ringe, verschiedene Schnallen, Bleitaschen, Schnellablässe sowie Messer- und Lampenhalterungen sein. An der Wasseroberfläche dienen die Tariereinheiten als Schwimmhilfe und halten den Kopf des Tauchers zum Teil sogar ohnmachtssicher über Wasser.

In den 70iger Jahren kam der sogenannten Klodeckel auf den Markt. Diese Kragenweste diente als Tarierund Schwimmhilfe, besaß aber keine Möglichkeit eine Flasche zu befestigen. Seitdem haben sich verschiedene Typen gebildet.
Man unterscheidet grob zwischen zwei Bauformen: ADVJackets und Wings mit Backplate. Verschieden Mischformen, sogenannte Hybrid-Jackets, werden immer beliebter.

ADV-Jackets haben eine Blase, die am Rücken und an der Seite verläuft. An der Oberfläche liegt man mit einem ADV zwar sicher im Wasser, ist aber durch die Jacketmasse in seiner Bewegungsfreiheit ein wenig eingeschränkt. Bei einer Konfiguration mit Wing hingegen hängt der Taucher unter Wasser förmlich in den Gurten und wird von luftgefüllten Flügeln getragen. Vielen Tauchern fällt es damit leichter, eine waagrechte Lage einzunehmen. Die dritte Bauform sind Hybrid-Jackets. Sie vereinigen die Vorteile beider bisher genannten Bauarten für den Sporttaucher in Form einer Blase im Rückenbereich, die im Brustbereich viel Bewegungsfreiraum erlaubt. Unterwasser ist die Schwimmlage eines Hybrids mit dem eines Wings vergleichbar, ohne jedoch auf den Komfort und die Ausstattung eines ADV-Jackets zu verzichten.

Die meisten Hersteller bieten zudem spezielle Damen- und leichte Reisejackets an. Die Zeiten des Tauchens mit Bleigurt sind passé. Die Bleiintegration ist unabhängig von der Bauform heutzutage Standard und bei Rückenproblemen absolut empfehlenswert.