Gefährliche Tiere unter Wasser – wie verhalte ich mich richtig?

Die Tiefe des Meeres hat seit jeher etwas Geheimnisvolles an sich. Allem voran stehen die faszinierenden Meeresbewohner in all ihrer Farbenpracht und Majestät. Doch so manches Tier ist für uns Menschen beim Tauchen nicht ungefährlich. Wir verraten, welche Tiere die gefährlichsten sind und wie sich unangenehme Begegnungen durch korrektes Verhalten vermeiden lassen.

Darum sind viele Meerestiere beim Tauchen gefährlich

Beim Tauchen sind Begegnungen mit Fischen, Krustentieren und anderen Meeresbewohnern das absolute Highlight. Für unvergessliche Augenblicke und Schnappschüsse kommen viele Taucher den Tieren sehr nah, um die faszinierenden Formen und Farben in sich aufzusaugen. Wer so manchem Fisch jedoch zu nah kommt, riskiert einen Biss oder Stich mit nachhaltiger Wirkung.

Immerhin verfügen unzählige Tiere über Giftdrüsen, das über Zähne und Stacheln in den Körper gelangt. Bestenfalls ist eine solche Begegnung beim Tauchen lediglich schmerzhaft. Schlimmstenfalls endet die Neugier tödlich. Warum aber sind ausgerechnet Meerestiere so gefährlich für uns? Tatsächlich gibt es Unterwasser deutlich mehr giftige Tiere als an Land.

Das hat mit den speziellen Lebensumständen im Lebensraum Meer zu tun. Gift hat sich dort sowohl als Jagdwaffe als auch als Waffe zur Selbstverteidigung bewährt. Da wir beim Tauchen als fremde Wesen in den Lebensraum dieser Tiere eindringen, ist das Risiko für eine Selbstverteidigungsreaktion besonders groß.

Die gefährlichsten Meeresbewohner der Welt

Beim Tauchen ist es immer ratsam, vorbereitet zu sein. Umso wichtiger ist es, dass du dich schon vor einem Tauchgang mit den Tieren des Tauchreviers bekannt machst. Nur, wer bereits im Vorhinein weiß, welche Tiere giftig oder anderweitig gefährlich sind, kann diesen mit gebührendem Abstand begegnen. Aber was sind die giftigsten Meerestiere und was macht sie so gefährlich? Hier sind unsere Top 7:

  • Rotfeuerfisch: Dem Rotfeuerfisch begegnest du beim Tauchen im Roten Meer, im Westpazifik und dem Indischen Ozean. Ein Stich mit den Stacheln der Rückenflosse kann zu diffusen Krankheitssymptomen wie Übelkeit und Erbrechen führen.
  • Petermännchen: Dieses kleine Kerlchen ist in ganz Europa von der Nordsee bis zum Mittelmeer heimisch. Besonders im Frühjahr und Sommer sind die Fische im flachen Wasser zuhause, wo sie sich zum Laichen eingraben und so manchen Badegast mit ihrem Stachel traktieren. Im schlimmsten Fall endet ein Stich tödlich.
  • Steinfisch: Auch der Steinfisch verfügt über giftige Stacheln an seinen Flossen. Wie sein Name bereits verrät, sieht er einem Stein zum Verwechseln ähnlich. Beim Tauchen musst du daher die Augen besonders aufmerksam öffnen, denn das Gift verursacht extrem starke Schmerzen bis hin zu Lähmungserscheinungen.
  • Stachelrochen: Rochen graben sich im Sediment ein. Wer beim Tauchen zu knapp über Grund taucht, kann leicht eine Selbstverteidigungsreaktion auslösen. Dabei schnellt der mit einem Giftstachel bewährte Schwanz blitzschnell nach oben. Sowohl das Gift als auch der Stich selbst können durch die Eindringtiefe von bis zu 10 Zentimetern tödlich sein.
  • Kegelschnecken: Schnecken sind langsam und harmlos, oder? Keinesfalls. Fühlt sich die Kegelschnecke durch einen Taucher bedroht, schießt sie einen Giftstachel wie einen Torpedo in Richtung des „Angreifers“ ab. Ein Treffer mit dem Giftcocktail erfordert in der Regel eine intensivmedizinische Behandlung.
  • Quallen: Quallen schweben mit ihren oftmals meterlangen Tentakeln schwerelos und unsichtbar durch das Wasser. Gerade die langen Tentakel mit den unzähligen Nesselzellen machen sie gefährlich. Während der Kontakt mit bei uns heimischen Feuerquallen zum Glück nur unangenehm ist, gehören die im Indischen Ozean beheimateten Würfelquallen zu den tödlichsten Tieren der Welt.
  • Haie: Prinzipiell sind Haie beim Tauchen deutlich weniger gefährlich, als es uns Film und Fernsehen weißmachen wollen. Nichtsdestotrotz kann Unaufmerksamkeit dazu führen, dass die neugierigen Meeresräuber doch einmal eine Scheinattacke fahren.

AAA – Richtiges Verhalten beim Tauchen mindert Risiken

Die meisten Gefahren beim Tauchen lassen sich durch das richtige Verhalten des Tauchers minimieren oder bereits ganz eliminieren. Hier greift die „3-A-Regel“. Die Zauberformel lautet, Anstand, Aufmerksamkeit und Abstand.

Anstand bedeutet nichts anderes, als dass du dich vor jedem Tauchgang über die Meeresbewohner und ihre Verhaltensweisen informierst.

Verhalte dich respektvoll und vermeide provokatives Verhalten im Wohnzimmer der Meeresbewohner. Ebenso wichtig beim Tauchen ist das Thema Abstand. Denn, wer Abstand von Tieren hält, der mindert das Risiko für Abwehrreaktionen dramatisch. Auch versehentliche Berührungen sind somit deutlich weniger wahrscheinlich. Das gilt im Übrigen auch für das Tauchen über Grund. Halte auch hier zusätzlichen Sicherheitsabstand.

Der letzte Punkt für mehr Sicherheit beim Tauchen ist die Aufmerksamkeit. Beobachte deine Umgebung immer genau, denn deine Augen sind Unterwasser das einzige Sinnesorgan, auf das du dich verlassen kannst. Wer eine potenzielle Bedrohung kommen sieht, kann dieser leicht ausweichen. Insbesondere bei Haien gilt: Behalte die Jäger im Blick. Haie merken es, wenn sie beobachtet werden und zügeln in der Folge ihre Neugier.

Beachte diese einfache Verhaltensregeln, tauchst du deutlich sicherer.