Mein erster Tauchcomputer – aber welcher?

Von Kerstin Basilewitsch

Diese Frage stellt sich wohl jeder Tauchanfänger ziemlich früh in seiner Taucherkarriere. Der Blick in Foren oder gar eine Fragestellung dort eröffnet eher Grabenkämpfe und selbst viele Tauchprofis können hierauf keine zufriedenstellende Antwort geben. Vielleicht sollte man die Frage anders stellen. Die Frage, auf welche Funktionen sollte ich achten, ist deutlich einfacher zu beantworten. Zumal Tauchanfänger häufig gar nicht wissen können, für welche Bereiche des Tauchsports sie sich später noch begeistern werden und ob sie später z.B. in die technische Schiene wechseln wollen.

Der erste Tauchcomputer muss deshalb nicht teuer sein und ein Einsteigermodell, das mit den Ansprüchen mitwächst, ist völlig ausreichend. Trotzdem sollte man auf einen gängigen Hersteller zurückgreifen, da man für diese Computer auch im Ausland Ersatzteile bekommt.
Sinnvoll wäre es, wenn der Computer sich auf Nitrox umstellen ließe, einen Freitauchmodus besitzt und auch als Bottom Timer zu benutzen ist. Bei einer ausgelassenen Deko-Stufe (sollte nicht passieren, kann aber trotzdem vorkommen) sollte der Tauchcomputer nicht in den „Error“-Modus gehen und weiterhin mitrechnen oder in den Bottom Timer Modus wechseln. Außerdem sollte der Computer wartungsarm und nutzerfreundlich sein. Es ist durchaus sinnvoll, wenn man die Batterie oder einen O-Ring selbst austauschen kann. Besonders wenn man im Ausland ist und eine Tauchbasis dieses Modell nicht führt. Die Menüführung sollte intuitiv und Pikotogramme leicht verständlich sein. Nur dann kann man seinen Computer auch in stressigen Situationen gut bedienen und ablesen.
Mit einem Tauchcomputer, der diese Dinge kann, wird ein Sporttaucher viele Jahre Freude haben und mit ihm über das Geräte- und Freitauchen bis hin zu moderaten Deko-Tauchgängen alles abdecken können.
Wer sich den technischen Bereich auch offenhalten möchte, sollte einen Tauchcomputer wählen, der einen nachvollziehbaren Algorithmus (z.B. nach Bühlmann) nutzt. Dann kann der Computer auch später noch als Back-up-Rechner benutzt werden. Je nach Vorliebe auch als Bottom Timer.
Was kein Tauchcomputer braucht, ist die Möglichkeit einen Sender zu integrieren. Zuviel technischer Firlefanz ist in der Regel störanfällig und verleidet nicht nur einem selbst das Tauchen. Wie oft habe ich es bei anderen Tauchern schon erlebt, dass auf einer Tauchsafari die Kopplung zwischen Tauchcomputer und Sender nicht funktioniert hat und der Guide dem Taucher irgendwann entnervt einen Leihcomputer in die Hand gedrückt hat, weil die gesamte Gruppe wartete. Auch muss ein Tauchcomputer nicht in eine Maske integriert sein. Das ist schon bei der Anschaffung ein teurer Spaß und bei einem Maskenverlust fehlen gleich zwei Ausrüstungsteile für die nächsten Tauchgänge.

Wer trotzdem gleich einen Tauchcomputer mit mehr Funktionen sucht, mit dem sich auch der technische Bereich bis hin zu Trimix abdecken lässt, dem sei unser nächster Bericht „Tauchcomputer – wann es sich lohnen kann, gleich einen hochwertigen Computer anzuschaffen“ ans Herz gelegt.