Die wunderschöne Vielfalt der Korallenriffe

Top Dive Die wunderschöne Vielfalt der Korallenriffe

Beim Tauchen die wunderbare Vielfalt der Korallenriffe erleben

Es sind die größten Strukturen, die Lebewesen auf unserer Erde erbauen: Korallenriffe haben eine Gesamtausdehnung von rund 600 000 km². In diesen faszinierenden Lebensräumen tummeln sich unzählige Tierarten – von Winzlingen wie den Putzergarnelen bis hin zu meterlangen Riesen wie den Riffhaien. Was das Tauchen an diesen Hotspots der Artenvielfalt so besonders macht, erfährst du in diesem Beitrag.

Tauchen in den Regenwäldern der Meere

Korallenriffe sind neben den Urwäldern der Tropen die Zentren der Artenvielfalt auf unserem Planeten. Nirgendwo sonst zeigt sich das Leben in solch einer Fülle und Pracht. Rund 60 000 unterschiedliche Spezies haben Wissenschaftler in diesen einzigartigen Ökosystemen bisher entdeckt. Beim Tauchen in einem Korallenriff kannst du daher mit mehr Tierbeobachtungen rechnen als irgendwo sonst. Von den rund 27 existenten Tierstämmen findest du einen Großteil in und rund um diese marinen Strukturen. Zahllose Wirbellose wie Nesseltiere, Schwämme, Plattwürmer, Muscheln, Schnecken oder auch die intelligenten Kraken bevölkern die unterseeischen Lebensräume. Manche von ihnen sind als Riffbildner sogar Teil der Struktur. Andere wiederum bewegen sich völlig frei durch die verschlungenen Grat-, Rinnen- und Höhlensysteme dieses einzigartigen Biotops. Zu ihnen gehören Wirbeltiere in allen Größen, Farben und Formen. Am längsten Riff der Welt, dem Great Barrier Reef in Australien, kannst du beim Tauchen theoretisch auf mehr als 1600 Fischarten, rund 30 Delfin- und Walarten und sechs Spezies von Meeresschildkröten treffen.

Tauchen zwischen meisterhaften Baumeistern

Auf den ersten Blick erinnern die festsitzenden Korallen beim Tauchen eher an Pflanzen. Tatsächlich handelt es sich bei den farbenprächtigen Meeresbewohnern aber um sessile Tiere. Anders als wir das von den meisten Lebewesen an Land gewohnt sind, bilden sie zudem Kolonien. Ein Korallenstock besteht aus zahllosen winzigen Tieren, den sogenannten Polypen. Die riffbildenden Steinkorallen besitzen die Fähigkeit an ihrer Fußscheibe Kalk abzusondern. Dieser Kalk bildet nach und nach die gewaltige Struktur des Korallenriffs. Nur seine oberste Schicht besteht aus lebendem Material. Die meisterhaften Baumeister schaffen die Grundlage der Ökosysteme, die du beim Tauchen bewundern kannst, aber nicht über Nacht. Die Mehrzahl der Riffe ist zwischen 5000 und 10 000 Jahre alt und manche sind noch um vieles älter. Um zu überleben, müssen die Polypen wie alle anderen Tiere Nährstoffe aufnehmen. Dazu filtern sie kleinste Organismen wie Fisch-, Muschel- oder Krebslarven aus dem Meerwasser. Zusätzlich leben sie in Symbiose mit winzigen Algen, von denen sie im Gegenzug für Schutz Zucker erhalten.

Tauchen in lichtdurchfluteten Lebensräumen

Das Zusammenleben von Korallenpolypen und den einzelligen Algen ist eine Form der Symbiose. Die sogenannten Zooxanthellen halten sich in den Zellen der Blumentiere auf und sind dort sicher. Wie die meisten Pflanzen können die einzelligen Algen Fotosynthese betreiben. Dazu benötigen sie aber ausreichend Licht. Das wiederum ist der Grund, warum du dich beim Tauchen in den tropischen Korallenriffen zumeist in lichtdurchfluteten Lebensräumen aufhältst. Die Endprodukte der Fotosynthese – Zucker und Stärke – stehen dann auch den Korallenpolypen als Nahrung zur Verfügung. Die einzelligen Algen sind außerdem der Grund, warum du dich beim Tauchen im tropischen Riff über solch eine Farbenpracht freuen kannst. Sie verleihen den Blumentieren ihre Buntheit und sind daher wohl auch mit für ihren deutschen Namen verantwortlich. Steigen die Wassertemperaturen jedoch längerfristig über 30 Grad Celsius, erzeugen die Zooxanthellen giftige Stoffwechselprodukte. Die Korallen scheiden sie dann aus und sterben ab. Das ist der Grund, warum du beim Tauchen leider immer wieder auf gebleichte Korallen triffst – ein wichtiges Argument um auch als Taucher entschieden gegen den menschengemachten Klimawandel aufzutreten.