Wer sich ein wenig mit dem Thema Freitauchen oder Apnoetauchen befasst, hat sicherlich schon von der deutschen Apnoetaucherin Anna von Boetticher gehört oder ihre Dokumentationen gesehen. Auch die Videos vom französischen Apnoetaucher Gulliaume Néry sind faszinierend und zeigen uns die Leichtigkeit des Freitauchens. Diese beiden sind aber beide im Extremsport zu Hause. Aber auch für den Hobbysportler lassen sich leicht, mit etwas Training, Tauchzeiten von ein bis zwei Minuten realisieren. Man muss auch nicht so tief tauchen. Auch Tauchgänge bis 10 Meter sind extrem schön. Allein das geräuschlose Bewegen in 3 Dimensionen unter Wasser, bei dem man sehr nah an die Lebewesen herankommt ist faszinierend. Es gibt für die Tiere keine störenden lauten Geräusche durch Blasen, wie sie beim Gerätetauchen beim Ausatmen entstehen. Wir nehmen einfach einen tiefen Atemzug an der Oberfläche, tauchen mit angehaltenem Atem ab und genießen die Unterwasserwelt. Als Apnoetaucher ist man viel beweglicher, da nicht so viel Ausrüstung dabei ist. Beim Beobachten der Unterwasserwelt vergisst man leicht die Zeit und der Atemreflex erinnert einen daran, dass man wieder auftauchen sollte. Beim Freitauchen lernt man diesen Zeitpunkt zunächst hinauszuzögern und dann auch den ein oder anderen Atemreflex auszuhalten. Man befindet sich im hier und jetzt. Aber auch wenn wir im Freizeitbereich nur zehn Meter tief tauchen und nur eine oder zwei Minuten unter Wasser sind, sollten wir niemals alleine Apnoetauchen. Auch beim Apnoetauchen hat man einen Buddy, der auf einen aufpasst und einen notfalls retten kann. Sollte ein Flachwasser- oder ein Schwimmbadblackout auftreten und es ist keiner da, der einem hilft, so führt der Blackout zweifelsfrei zum Ertrinken. Welche Gefahren beim Freitauchen auftreten können und was zu tun ist um diese zu verhindern lernt man in Apnoekursen. Diese gibt es sowohl für Anfänger, die noch so gut wie keine Erfahrung mit dem Freitauchen gesammelt haben, als auch für Fortgeschrittene, die mit dem Wettkampfsport beginnen möchten. Selbst wenn man keine Ambitionen hat längere Zeit ohne zu Atmen unter Wasser bleiben zu wollen, sollte im Idealfall jeder
Gerätetaucher, der keine Apnoeübungen während seiner Ausbildung gemacht hat eine Einführung in das Apnoetauchen mitmachen. Dann weiß man im Notfall, wie weit man auch noch ohne Luft in den Lungen tauchen kann, sollte die eigene Luftversorgung mal ausfallen. Man muss auch nicht gleich in Panik verfallen, falls der Wechsel auf die alternative Luftversorgung mal nicht sofort klappt. Durch das Apnoetauchen lernt man sich selbst besser einzuschätzen und kann auch beim Gerätetauchen im Notfall länger einen kühlen Kopf bewahren, da der Körper das Gefühl länger ohne Luft auskommen zu müssen schon kennt.