Als Tauchlehrer arbeiten – lohnt sich das?

Wenn auch Du davon träumst, eine Karriere als Tauchlehrer zu starten, soll dieser Artikel Dir Denkansätze und Informationen aus erster Hand geben. Der Autor ist Martin Schlifski, Tauchshop-Inhaber des Tauchertreff Dekostop Oldenburg und Bremen und SSI Instructor Certifier. In seinen über 30 Jahren Tätigkeit hat Martin inzwischen mehrere 100 Tauchlehrer ausgebildet oder geprüft.

Mögliche Tauchlehrer-Tätigkeiten

Du kannst in vielen Tauchschulen in Deutschland nebenberuflich als Tauchlehrer arbeiten oder  befristet oder sogar dauerhaft auf einer Tauchbasis im Ausland arbeiten. Das ist für viele Taucher ein Traum-Job, weil man dort, wo andere Urlaub machen, arbeiten darf. Ja, es stimmt: In den typischen Tauchgebieten der Welt finden wir tolle Strände mit Palmen, klares warmes Wasser, faszinierende Tauch-Spots und natürlich gut gelaunte nette Menschen, die in Urlaubs-Laune sind. Was also sollte die Stimmung um den Traum-Job trüben?

Im Prinzip nichts, wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung und Professionalität an die Sacher herangeht.

Wie überall im Tourismus sind Jobs als Tauchlehrer nicht übermäßig hoch bezahlt. Häufig gibt es nur ein geringes Fix-Gehalt, welches über Provisionen für gegebene oder verkaufte Kurse aufgestockt werden kann. Meistens ist neben der finanziellen Vergütung zu berücksichtigen, dass es auf Tauchbasen im Ausland häufig kostenfreie oder ermäßigte Unterkunft sowie Mahlzeiten als Teil der Vergütung gibt. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die Lebenshaltungs-Kosten in vielen Urlaubsländern günstiger sind als zu Hause, kann man mit der geringeren Bezahlung durchaus gut über die Runden kommen. Man darf sich allerdings nicht der Illusion hingeben, dass man als Tauchlehrer im Ausland große Reichtümer anhäufen könnte oder für eine Alters-Vorsorge Geld auf die Seite legen könnte. Meistens ist dies nämlich nicht der Fall.

Daher sehen viele insbesondere jüngere Tauchlehrer diesen Job eher als Zwischenstation, um schöne Teile der Welt kennen zu lernen.

In Deutschland sind Jobs als Tauchlehrer in Vollzeit eher die absolute Ausnahme (wir werden in einem späteren Bericht auf unserer Plattform diesen Aspekt aufgreifen und die Möglichkeiten vorstellen). Die meisten Tauchlehrer in deutschen Tauchschulen arbeiten auf Basis der sogenannten Mini-Jobs oder freiberuflich. Hier gilt das fürs Ausland bereits gesagte in besonderem Maße: Davon kann man nicht dauerhaft ein volles Einkommen erzielen und gar keine Familie ernähren. Tatsächlich kann man sich aber durchaus ein Zubrot verdienen oder sich selber sein Hobby Tauchen finanzieren. Fragt doch einfach mal bei Eurer Tauchschule oder Eurem örtlichen Tauchhändler nach, ob dort Tauchausbilder gesucht werden und welche Vergütungsmodelle angeboten werden. Bei fast allen Top-Dive Fachhändlern kannst Du eine Ausbildung als Professionell absolvieren oder Dein Top-Dive Fachhändler kann Dich an eine professionelle Instructor-Trainings-Facility vermitteln. Viele Top-Dive Fachhändler arbeiten dabei mit dem professionellen System von SSI (Scuba Schools International), welches über ein großes Netzwerk von Tauchbasen verfügt und für Instructoren eine Job-Datenbank mit weltweiten Tauchlehrer-Jobs anbietet.

Fazit:

Wenn man realistisch für sich persönlich Risiken und Chancen abwägt, kann sowohl die nebenberufliche Tätigkeit in einer heimischen Tauchschule als auch eine Anstellung auf den Tauchbasen dieser Welt die Erfüllung und der Traum-Job werden.